Kloster und Schloss Salem sind seit dem 12. Mai wieder geöffnet. Doch einiges ist anders als zuvor: So werden die Führungen in größeren Gruppen aktuell nicht angeboten und die Besucher erkunden Prälatur, Beetsaal, Kaisersaal und Münster stattdessen bei einem individuellen Rundgang. Schlossverwalterin Birgit Rückert sagt, dass sich die Besucher in den ersten zwei Wochen noch zurückhaltend gezeigt hätten. Seit die Gastronomie aber wieder geöffnet habe, „erhalten wir sehr großen Zuspruch“. Rückert berichtet, dass man in den Pfingstferien beinahe die Besucherzahlen wie vor der Corona-Krise erreicht habe.
Räumliche Großzügigkeit der Anlage als Vorteil
Das Interesse der Besucher macht sie zum einen an Kloster und Schloss fest, zum anderen an der räumlichen Großzügigkeit der Anlage. „Im Kaisersaal staut sich nichts“, nennt die Schlossverwalterin ein Beispiel: „Die Menschen machen einen ganz entspannten Eindruck.“ Die Informationen zu den verschiedenen Stationen und Kunstwerken erhalten die Besucher über Informationsblätter. Außerdem können sie dem Aufsichtspersonal Fragen stellen.
„Wir wollen zu bestimmten Uhrzeiten an bestimmten Orten Kurzführungen anbieten.“Birgit Rückert
Dabei hat sich gezeigt, dass die Besucher sehr wissbegierig sind. Dem soll mit einem neuen Konzept für Kurzführungen Rechnung getragen werden. „Wir wollen zu bestimmten Uhrzeiten an bestimmten Orten Kurzführungen anbieten.“ Vorstellen kann sich Rückert diese im Münster oder Kaisersaal, wo die Menschen mit genügend Abstand zueinander platziert werden können. Damit der jeweilige Gästeführer beim Erklären nicht zu nahe kommt, soll eine Anlage mit Mikrofon angeschafft werden. „Das geht aber nicht von jetzt auf nachher“, so die Schlossverwalterin. Noch ist das Konzept in der Mache.
Internet ist nur ein Teil des Erlebnisses
Während der Schließung wurden auf der Facebookseite von Kloster und Schloss Salem sowie in Pressetexten Standorte und Kunstwerke vorgestellt. „Wir haben so viel, was interessant ist“, findet Birgit Rückert. Bei den gewöhnlichen Führungen ist aber keine Zeit, um tiefer in die Bildbetrachtung und Interpretation einzusteigen. Das soll nun weiterhin online und auf Informationsblättern geschehen.
Bereits Anfragen von Gruppen
„Es wird in Zukunft wahrscheinlich verschiedene Kanäle geben, wie wir unser Kloster und Schloss vermitteln“, so Rückert. Internet sei dabei nur ein Teil des Erlebnisses. Auch ein Audioguide sei nicht die umfassendste Möglichkeit. Interessierte wollen Dinge „im authentischen Umfeld und in Gesellschaft“ erfahren. Anfragen für den Besuch von Gruppen gibt es schon: „Wir müssen aber erst mal einüben, dass wir das umsetzen können.“
Mit Blick auf die Corona-Verordnung gestalten Rückert und ihr Team die Zukunft für Kloster und Schloss. Vorfreude herrscht auch auf die Besucher aus dem gesamten Bodenseeraum. Für Birgit Rückert war es „bitter“, diesen mit Grenzen zu erleben.