Am 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres, soll die große Blasmusiksause bei der Landesgartenschau steigen. Vorausgesetzt, die Corona-Krise ist bis dahin besiegt. Es werden 4000 Musiker aus 85 Kapellen aller vier Bodenseeländer erwartet – und entsprechend viele Besucher. „Wer Blasmusik nicht mag, sollte an dem Tag nicht zur Landesgartenschau„, sagt Ronny Knepple und lacht. Der Pressesprecher des ersten Internationalen Blasmusiktreffens der Bodenseeländer (IBB) berichtet über die wichtigsten Kennzahlen rund um dieses Ereignis.
Kapellen spielen gemeinsam „Ode an die Freude“
Knepple kündigt weiter an: „Es wird im Stundentakt 100 Platzkonzerte auf elf Bühnen geben.“ Ebenfalls im Stundentakt seien sieben Sternmärsche zur Hofstatt geplant. Dabei kommen bis zu zehn Kapellen zusammen, wie Knepple erklärt: Zusätzlich zu ihrer Aufmarschmusik spielen die Kapellen im Gesamtchor – wie die Musiker das Zusammenspiel von mehreren Kapellen nennen – zwei Stücke und Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ auf der Hofstatt.
Europahymne statt Nationalhymnen
„Die 9. Sinfonie von Beethoven als Europahymne ist unser Beitrag zum 250. Jubiläumsjahr des großen Komponisten und zu der an diesem Tag weltweit gefeierten ‚Fête de la musique‘“. Europahymne statt Nationalhymnen: Die Musiker aus den vier Bodenseeländern wollen damit ihre europäische Einstellung unterstreichen, betont der Pressesprecher.
Planungen seit mehr als einem Jahr
Seit die Idee für den Blasmusiktag bei der Gründungsversammlung des Mitveranstalters „Blasmusikverbände der Bodenseeregion“ (BVBR) im Oktober 2018 aufkam, sind die Planungen sehr weit vorangeschritten. Beim zweiten Treffen der BVBR Anfang 2019 präsentierte der Vizepräsident Walter Stegmaier die erste Planung und delegierte die weitere Koordination an den Blasmusikverband Bodenseekreis. Aus dessen Präsidium heraus wurde das Organisationskomitee mit Adrian Staiger, Ronny Knepple, Ulrich Bäumler und Walter Stegmaier gebildet.
Allesamt sind ortskundig und erfahrene Veranstalter von Großereignissen, etwa dem Seezauber oder dem Schlossseefest. Was sie sich vorgenommen haben, hört sich nach einer Herkulesaufgabe an: Nachdem die 700 Mitgliedsvereine mit 40.000 Musikern angeschrieben wurden, meldeten sich bis zum Ablauf der Frist Ende November 85 Kapellen an, erzählt Knepple.
Auch Dudelsackbläser und Alphornbläser dabei
„Nachzügler haben wir dann nur noch aufgenommen, wenn welche absagten.“ Gerechnet wurde mit Anmeldungen von maximal 70 Vereinen. „Wir mussten die Anmeldeliste deckeln, es bewarben sich nach der Frist immer weitere Vereine.“ Jetzt seien mit Dudelsackbläsern und Alphornbläsern auch Exoten mit dabei.
Wie Ronny Knepple weiter schildert, merkten die Organisatoren bald, dass das LGS-Gelände nicht ausreicht. Ebenso die vorgesehenen Bühnen. Weitere Bühnen wurden hinzugenommen und viele Auftritte in die Altstadt verschoben.
Der Startschuss zum Blasmusiktag soll nach einem Empfang im historischen Ratssaal fallen. Landrat Lothar Wölfle und Oberbürgermeister Jan Zeitler werden dort Ehrengäste, Polit- und Musikprominenz begrüßen. Guido Wolf, Baden-Württembergs Minister für Justiz, Europa und Tourismus hat sein Kommen fest zugesagt.
70 deutsche, zehn schweizerische, zwei österreichische und zwei liechtensteinische Kapellen
Nach dem Empfang nehmen Minister, Landrat und Oberbürgermeister den ersten internationalen Aufmarsch auf der Hofstatt ab. „Danach halten Minister Wolf und Stegmaier kurze Ansprachen, dann geht es los“, beschreibt Knepple. Einen Tag lang bespielen die 70 deutschen, zehn schweizerischen, zwei österreichischen und zwei liechtensteinischen Kapellen elf Bühnen und die Hofstatt. Wobei auf den Bühnen ab 11 Uhr jeweils zur vollen Stunde musiziert wird und auf der Hofstatt ab 11.30 Uhr zur halben Stunde. Die Sternmärsche zur Hofstatt sollen über die Münsterstraße führen.
Für die Koordination erhält jede Kapelle einen Betreuer zugewiesen. An den Bühnen sollen Moderatoren das Programm begleiten. „Wir haben einen immensen Personalbedarf“, sagt Knepple. Besucher können sich laut dem Pressesprecher am Veranstaltungstag aktuell auf Facebook und der BVBR-Internetseite informieren. Im April soll es einen Flyer mit dem Programm geben. Im Vorfeld werden an allen Spielstätten Bauzaun-Transparente aufgestellt, kündigt Knepple an.