Noch ist es nicht sichtbar, doch das Parkleitsystem für Überlingen hat seit knapp zwei Wochen den Betrieb aufgenommen. Allerdings ist es erst ein Probelauf im sogenannten Blindbetrieb: Ein Parkleitrechner, der in einem Gebäude der Stadtverwaltung steht, verarbeitet die Informationen, die von den innerstädtischen Stellplätzen gesammelt werden und leitet diese an vier Wegweiser weiter. Diese sind mit LED-Lampen ausgestattet und zeigen an, wie viele Stellplätze an den jeweiligen Standorten noch frei sind. Im Blindbetrieb bleiben diese Lampen jedoch aus – Autofahrer merken vom Testlauf nichts.

Anfang Oktober ging das Parkleitsystem in den ersten Probelauf, den sogenannten Blindbetrieb. Davon merken Passanten nichts – die ...
Anfang Oktober ging das Parkleitsystem in den ersten Probelauf, den sogenannten Blindbetrieb. Davon merken Passanten nichts – die LED-Leuchten bleiben aus. | Bild: Navid Moshgbar

LED-Lampen bleiben aus

Nach vier Wochen Blindbetrieb, schließe sich „voraussichtlich im November“ ein sichtbarer Probelauf an, so die Pressestelle der Stadt. „Im Probebetrieb werden unter anderem die Funktion der Anzeigen und die Übertragungsqualität überprüft.“ Es werde schrittweise ein Verzögerungsfaktor ermittelt. Dies sorgt dafür, dass die tatsächlich verfügbaren Plätze von der Anzeige an den Wegweisern abweichen. Damit soll verhindert werden, dass „der Parkplatzsuchende zu einem zwischenzeitlich voll belegtem Parkhaus geführt wird“, so die Stadt. Zehn statische Wegweiser – ohne LED-Lampen – werden zur Unterstützung entlang der Einfallstraßen aufgestellt, heißt es weiter.

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Auswärtige Autofahrer

Diese sollen auswärtigen Autofahrern helfen, den Weg zu den freien Parkplätzen zu finden. „Wenn ich auf Anhieb nichts finde, dann suche ich wie blöd“, sagt Miriam Mandau aus Singen. Am Mittwochnachmittag hat es aber auf Anhieb geklappt, sie findet einen Platz auf dem Parkplatz Zimmerwiese am Busbahnhof. „Schilder würden mir schon helfen, danach halte ich Ausschau.“ Gertrud Aab hatte darauf spekuliert, schnell einen Parkplatz am Busbahnhof zu finden. „Ich muss jemanden am Bahnhof abholen.“ Und auch Klaus Schönberger aus Pfullendorf findet schnell einen freien Platz.

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Mal kurz in die Innenstadt

„Ich muss nur ganz kurz in die Innenstadt und etwas abgeben. Dann bin ich schnell wieder weg.“ Ottmar Schneider hat keine Schilder oder Wegweiser bemerkt. „Dass ich sofort etwas gefunden habe, ist reines Glück“, sagt der Würzburger. „Ich hab einfach das Zentrum angesteuert.“ Hans Schwenk aus Rosenfeld parkt am liebsten am Bahnhof, „weil es am einfachsten und schnellsten geht. Wenn ich hier nichts finde, suche ich einfach weiter.“ Monique Gruber hat ihren Wagen im Parkhaus Mitte abgestellt. Die Überlingerin kennt sich aus. „Das Parkleitsystem würde Besuchern auf jeden Fall helfen.“

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Besser wäre, die Autos aus der Innenstadt ganz zu verbannen. „Das kriegen andere, auch größere Städte hin.“ Überlingen erhofft sich vom Parkleitsystem, den innerstädtischen Parksuchverkehr zu vermeiden. Dieser soll „bereits an den Stadteingängen über Leitrouten zu den freien Stellplätzen„ geleitet werden. Bis Dezember kann es noch dauern, bis das System in den regulären Betrieb gehen kann, so die Stadt.

Hintergrund

Im Herbst 2016 wurde ein Antrag für den Bau beim Land eingereicht. Die Genehmigung ging am 28. November 2017 bei der Stadt ein. Im März 2018 wurden die Arbeiten ausgeschrieben und an die Swarco Traffic Systems GmbH vergeben. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 470 000 Euro. Der Landeszuschuss beträgt 63 500 Euro. Vier Parkhäuser und zwei Parkplätze sind an das Leitsystem angeschlossen: Das Parkhaus Therme mit 186 Stellplätzen, das Parkhaus West (301), das Parkhaus Stadtmitte (375), das Parkhaus Post (153) – der Parkplatz Zimmerwiese am Bahnhof (68) und der Parkplatz Zahnstraße am Friedhof (80). (nav)