Dominik Schatz ist stolz. Stolz darauf, was er in den vergangenen fünf Jahren seiner Tätigkeit als Ortsvorsteher gemeinsam mit dem Ortschaftsrat erreicht hat. Und stolz auch darauf, dass sich letztendlich doch neun Bonndorfer bereit erklärt haben, für den Ortschaftsrat zu kandidieren. „Die Suche nach neuen Ortschaftsräten hat sich in Bonndorf als sehr schwierig erwiesen“, sagt er. „Für die kommende Wahl möchte bis auf zwei Personen keiner der bisherigen Ortschaftsräte mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren.“
Altersdurchschnitt der Ortschaftsratskandidaten liegt bei 36
Neue Kandidaten zu gewinnen, sei nicht ganz einfach gewesen. „Daher bin ich sehr erfreut, dass wir es trotzdem geschafft haben, in Bonndorf eine Liste mit neun Kandidatinnen und Kandidaten aufzustellen.“ Stolz sei er vor allem auf die hohe Frauenquote und das niedrige Durchschnittsalter: Sieben Frauen und ein Altersdurchschnitt von 36 Jahren können sich sehen lassen, meint Schatz. Bonndorf werde somit einen sehr jungen und modernen Ortschaftsrat stellen, freut sich der Ortsvorsteher.
Bereitschaft, sich zu engagieren, ist laut Schatz gesunken
Woran es liegt, dass die Kandidatensuche teilweise zäh war, könne er nicht mit Gewissheit sagen. „Ich denke aber, dass die Bereitschaft, sich für etwas zu engagieren und sich für seine Ideen einzusetzen, in den letzten Jahren nicht nur in der Kommunalpolitik nachgelassen hat. Auch in den örtlichen Vereinen ist dies zu spüren.“
Insbesondere bei der jüngeren Generation falle auf, dass sich kaum noch jemand fest an etwas binden wolle. „Diese Entwicklung finde ich sehr schade und hoffe, dass sich in Zukunft wieder mehr junge Leute auch für den Ortschaftsrat begeistern lassen.“ Er selbst, vor fünf Jahren im Alter von 30 Jahren gewählt, wolle sein Amt gerne auch in Zukunft ausüben, sagt Schatz. Es sei zwar sehr zeitaufwendig, lohne sich aber und je mehr man sich einbringe, desto besser und effektiver könne man sich auch zum Wohle der Ortschaft einsetzen.
Baugebiete und Suche nach geeigneten Flächen als Herausforderungen
Mit dem bisherigen Ortschaftsrat habe er viel erreicht, sagt Dominik Schatz. „In den letzten fünf Jahren konnten wir den Eingangsbereich des Friedhofs sanieren, einige sehr alte Straßenlaternen austauschen und an notwendigen Stellen neue aufstellen.“ Außerdem sei für die Bonndorfer die Sanierung des Spielplatzes im Ratsweg wichtig gewesen, die in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Auch darüber, welche Bewerber Bauplätze im Baugebiet Schlossacker-Beurensteig erhalten, habe der Ortschaftsrat beraten und entschieden.
„Da nun alle Bauplätze vergeben sind, hoffen wir auf ein neues Baugebiet, um den Einheimischen die Möglichkeit zu geben, in Bonndorf bleiben zu können und sich in die Gemeinschaft zu integrieren.“ Das sei eine wichtige Aufgabe des kommenden Ortschaftsrats. Es gehe nun darum, geeignete Flächen zu definieren, einen Bebauungsplan aufzustellen „und ein neues Baugebiet so in unser Dorf zu integrieren, dass Bonndorf seinen dörflichen Charakter behält“.
Bürger wünschen sich Radweg und Busverbindung
Eine weitere wichtige Aufgabe für den Ortschaftsrat sei die Umsetzung des geplanten Fahrbahnteilers am Ortseingang in Richtung Walpertsweiler. „Ein großer Wunsch der Bonndorfer Bürger ist zudem ein Radweg von Überlingen über Nesselwangen nach Bonndorf sowie eine Busverbindung in das nur drei Kilometer entfernte Ludwigshafen„, sagt Dominik Schatz. Für diese Anliegen wolle sich der Ortschaftsrat in Zukunft stark machen.
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Geschichte des Ortsteils
Die erste gesicherte Erwähnung des Überlinger Ortsteils Bonndorf stammt aus der Zeit um 1134/37. Walpertsweiler ist durch eine Gründungsschenkung an das Kloster Salem im Jahr 1134 nachweisbar. Anschließend gehörte Bonndorf zum Konstanzer Domkapitel und später zu den Herren von Alt-Hohenfels. Im 15. Jahrhundert fiel Bonndorf an das Heilig-Geist-Spital der Reichsstadt Überlingen und blieb bis 1802/03 in dessen Besitz. Ab 1803 war Bonndorf eigenständige Gemeinde im badischen Bezirksamt Überlingen. 1975 wurde Bonndorf eingemeindet, wogegen die Gemeinde Klage einreichte. Dadurch konnte die Eingliederung aber lediglich um kurze Zeit verzögert werden. (emb)