Die Aktion „Rote Bank“ wird in dieser Woche fortgesetzt. Werktags um 15 Uhr bin ich dort erreichbar, um Anliegen, Themen oder einfach nur, um ein paar Worte aufzunehmen. Mit gleich zwei Ausnahmen diese Woche: Am Mittwoch startet der neue Gemeinderat um 15 Uhr mit seiner Arbeit im Rathaussaal. Und am Donnerstag dieser Woche kommt Verkehrsminister Winfried Hermann am nach Überlingen, um den Neubau der B 31 einzuweihen. Da bin ich dabei und lass‘ die rote Bank am Mantelhafen unbesetzt.
Rote-Bank-Aktion am Montag
Guggenmusik: Am Montag traf ich Andreas Jöckle, den Chef der Guggenmusik „Seegumper“, am Mantelhafen. Die rote Bank fehlte dort noch. Doch das Zelt der Seegumper, das hier seinen Platz beim Promenadenfest eingenommen hatte, war schon wieder abgebaut – nun kann der städtische Bauhof das rote Sitzmöbel wieder montieren. Eine harte Woche ehrenamtlicher Arbeit liegt hinter den Seegumpern – zum Wohle der Fasnet. Wie Jöckle berichtet, stellt das Promenadenfest ihre wichtigste Einnahmequelle dar, um das Vereinsleben finanzieren zu können.
Vier bis fünf Tausend Euro kostet es laut Jöckle, nur um die Busse zu finanzieren, die sie zur Fasnet an die verschiedenen Veranstaltungsorte bringen. Jedenfalls ist Jöckle froh, dass die Überlinger Marketing- und Tourismus GmbH das Prome organisiert und ihnen eine Einnahmequelle eröffnet, aber auch einen gut besuchten Spielort bereitstellt – mitten im Sommer. Für einen Verein alleine sei eine so große Party mit seinen Sicherheitsanforderungen nicht leistbar. Die an den Veranstalter zu zahlende Umlage ist aus seiner Sicht gerechtfertigt, zumal es am Wochenende so viele Besucher gab wie lange nicht. „Wer jetzt jammert“ – weil er finanziell den Kürzeren zog – „der hat grundsätzlich etwas falsch gemacht.“
Artur Klaußners Anliegen an der roten Bank betrifft die alte B 31, die künftig zur ganz alten B 31 wird – einem Stadtring ohne überörtliche Bedeutung. Künftig rollt der Verkehr, von der Autobahn kommend, nicht mehr über Aufkirch. So weit so gut. Doch stört es Klaußner, wenn die bisherige Auffahrt bei Aufkirch renaturiert wird. Autofahrer, vom Helios kommend, können dann nicht mehr elegant über einen Beschleunigungsstreifen Richtung Sipplingen fahren, sondern müssen sich wie an einer normalen Kreuzung links einordnen. Das hält Klaußner für gefährlich, er traut den Autofahrern nämlich nicht und fürchtet, dass auch auf einem Stadtring gerast wird.
Turnen auf der Hofstatt?
Letzte Woche saß Siegbert Ruf auf der roten Bank und drückte sein Bedauern darüber aus, dass das Turnreck am Landungsplatz nicht mehr aufgestellt werden kann, weil ein Fundament auf dem sanierten Platz fehlt. Wir hakten bei der Stadt nach, die ihrerseits bedauert: Es habe sich niemand im Vorfeld gemeldet. „Keiner der beteiligten Personen hatte Kenntnis über diesen Wunsch des Turnvereins!“ Erst kurz vor Fertigstellung des Landungsplatzes habe sich Ruf an die Zuständigen gewandt. „Da war es aber zu spät, die Einbauten waren alle schon längst installiert und der Belag war nahezu fertig.“ Schade, ein Versuch, hier zu vermitteln, war‘s dennoch wert.
Am Dienstag, 23. Juli, 15 Uhr, auf der roten Bank am Mantelhafen: Haben Sie Gesprächsbedarf?