„Sie geben immer ihr Bestes und versuchen über sich hinaus zu wachsen.“ Ein großes Lob stellt Melissa Bracko ihren erfolgreichen Schützlingen, den sieben Turnerinnen der Abteilung Kunstturnen des Turnvereins Überlingen, aus. Die Mädchen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren wurden im Vorjahr Meister der Landesliga und stiegen in die Verbandsliga auf. Jetzt sind sie für die Mannschaft des Jahres bei den Sportlerehrungen am 17. März nominiert.

„Die Mannschaft zeichnet vor allem ihr Teamgeist aus und ihr Zusammenhalt. Sie motivieren sich gegenseitig immer, auch wenn sie mal schlechtere Phasen haben. So etwas gibt es halt einfach“, sagt Melissa Bracko weiter, die die jungen Turnerinnen seit dem Aufstieg in die Verbandsliga vorwiegend trainiert und betreut. Auch bei den Wettkämpfen seien die sieben immer mit Begeisterung dabei. „Sie wollen weitere Elemente lernen, obwohl das schon relativ schwierig ist, weil sie aufgrund der Schule nicht immer zum Training erscheinen können“, sagt die 18-Jährige, die vor vier Jahren bereits selber Sportlerin des Jahres war. Ziel sei zunächst erst einmal der Klassenerhalt. „Die ersten Wettkämpfe verliefen aber so gut, dass es auch Aussichten auf den Aufstieg in die Oberliga gibt", freut sich die Gymnasiastin. „Es war natürlich ein großer Erfolg, dass wir überhaupt aufgestiegen sind. Wir haben aber auch lange genug darauf hingearbeitet. Die Turnerinnen sind jetzt einfach stark und reif genug, damit sie noch mehr schaffen. Man braucht ja auch gewisse Wettkampferfahrung. Es klappt ganz gut.“

Unterstützt wird Melissa Bracko von Siegbert Ruf und seiner Frau Maria, wo es erforderlich ist. „Besonders in der Choreographie am Boden und Balken braucht sie noch die Hilfe meiner Frau und bei schwierigen technischen Elementen an den Geräten ist sie zum Teil noch auf meine Hilfe angewiesen“, erläutert Siegbert Ruf. „Aber sie macht das alles mit der Mannschaft schon ganz toll.“ Ob Melissa Bracko dem Turnstützpunkt erhalten bleiben kann, sei aber derzeit ungewiss, da sie ab Oktober ein Studium aufnehmen möchte – wenn möglich aber in Konstanz.

Rückblickend auf die vorjährige Saison sagt Siegbert Ruf, dass die Mädchen sich zu Beginn der Runde in der Landesliga noch schwer getan hätten. „Es sind keine absoluten Überflieger dabei, und dann muss man sich eben mühsam nach oben kämpfen, was sie aber im Vorjahr geschafft haben.“ In der diesjährigen Verbandsligasaison, die vor vier Wochen begonnen hat, laufe es aber bereits sehr gut. Der erste und einzige Wettkampf in Überlingen wurde sogar gewonnen, beim zweiten in Leimen Ende Februar wurden die Mädchen Zweiter. Jetzt müsse man die drei weiteren Wettkämpfe noch abwarten, die das Team bis Karlsruhe brächten. Denn die Verbandsliga gehöre zum gesamtbadischen Turnerpunkt, weshalb man immer wieder unterwegs sei. Ruf: „Da wir am äußersten Zipfel wohnen, müssen wir auch am weitesten fahren.“ Er ist zuversichtlich, dass das Überlinger Turnerteam am Ende der Saison in der oberen Tabellenspitze mitmischen wird. „Die Mädchen sind eine richtig harmonische Gruppe. Es macht wirklich Spaß, mit ihnen unterwegs zu sein und sie zu trainieren“, sagt Siegbert Ruf. Trainiert wird im Übrigen durchschnittlich bis zu drei Mal in der Woche, rund zehn Stunden. „Die Schule lässt nicht mehr zu“, bedauert Ruf.

Und dass die Mädchen mit Begeisterung dabei sind, wird im Gespräch schnell deutlich. „Das Turnen ist einfach vielseitig. Man braucht viel Kraft und Beweglichkeit. Die Mischung von allem – das ist einfach das Tolle“, betont Johanna Martin aus Eigeltingen, die seit acht Jahren turnt. Alessandra Tschaut wiederum hebt die Mischung aus Eleganz und Kraft hervor, die das Kunstturnen auszeichne. „Wenn man lang dafür übt und es dann klappt, dann freut man sich natürlich auch“, sagt die 17-Jährige aus Meersburg. Während Nicole Miller aus Überlingen die Vielseitigkeit des Turnens unterstreicht („das macht ziemlich viel Spaß“), findet Aleyna Ünal die Sportart aus dem Grund schön, weil sie sehr elegant aussehe. „Es macht viel Spaß, wenn man etwas Neues erreicht. Denn es gibt immer wieder Elemente, die man neu erlernen kann“, sagt die zwölfjährige Überlingerin.

Zum Team und zur Wahl

  • Die Mannschaft: Die Turnerinnen des Turnvereins der Abteilung Kunstturnen wurden Meister der Landesliga und stiegen in die Verbandsliga auf. Das Team besteht aus Chiara Hummel (16 Jahre, wohnhaft in Salem), Nicole Miller (16, Überlingen), Johanna Martin (15, Eigeltingen), Aleyna Ünal (12, Überlingen), Sarah Burger (16, Radolfzell), Stella Lentz (15, Überlingen) und Alessandra Tschaut (17, Meersburg). Trainer sind Siegbert Ruf und Melissa Bracko. Der Turnverein bringt immer wieder sehr erfolgreiche junge Nachwuchsturnerinnen hervor, so wurde allein Katharina Müller vier Mal zur Sportlerin des Jahres gewählt. Neben der Abteilung Kunstturnen gibt es noch leistungsorientiertes Mädchenturnen.
  • Die Wahl: Die Leser des SÜDKURIER können bis Sonntag, 11. März, ihre Stimme für die Sportlerwahl abgeben. Dazu müssen Sie zu Handy oder Telefon greifen, die Nummer 0 13 79/37 05 00 wählen und folgende Endziffern für die jeweiligen Kandidaten anhängen: Sportler des Jahres: Sebastian Harms-Mendez -51; Hubert Merkelbach –52; Johanna Siebler -53. Mannschaft des Jahres: Fußballclub -54; Segel- und Motorbootclub -55; Turnverein -56. Ein Anruf aus dem Festnetz der Telekom kostet 50 Cent, Mobilfunk deutlich mehr. Die Anrufer sollten neben ihrem Namen und der Adresse das Stichwort „Sportlerwahl“ angeben. Die Abstimmung ist auch möglich mit dem am 15. Februar veröffentlichten Coupon, unter der E-Mail-Adresse "ueberlingen.redaktion@suedkurier.de" oder im Internet: www.suedkurier.de/sportlerwahl-ueberlingen www.facebook.de/sportlerehrung