Als Reaktion auf den Bericht „Kontroverse um Bebauung St. Leonhard nimmt an Schärfe zu“ meldet sich die Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard. Sie reagiert auf Äußerungen von SPD-Gemeinderat Rainer Röver, der sich in einer persönlichen Stellungnahme den Frust von der Seele schrieb. Röver verteidigte die Ratsentscheidung pro Bebauung von „Rauenstein Ost“ als „knappes aber demokratisches Ergebnis“, und kommentierte: „Dass die Bürgerinitiative dieses nicht akzeptiert und nun ein Bürgerbegehren versucht, müssen wir hinnehmen. Dass einige von ihnen immer wieder Foul spielen, sei es mit irreführenden Bildern oder persönlichen Attacken, will ich nicht hinnehmen.“

Andrea Knorr, Sprecherin der Bürgerinitiative, reagierte ihrerseits in einer Stellungnahme. Darin schreibt sie: „Wir sehen ein Bürgerbegehren als hochdemokratischen Prozess. Damit wird nicht den Gemeinderäten die Kompetenz abgesprochen – wir haben großen Respekt vor politischem Ehrenamt.“

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Mit Bezug auf Rövers Äußerung, wonach „auf der Fläche der derzeitigen Schrebergärten“ Wohnraum geschaffen werden soll, und Röver hinter das Wort Schrebergärten ein Ausrufezeichen setzte, antwortete Knorr: „Die geplante Fläche ist nicht auf die Schrebergärten begrenzt“, und verweist auf die entsprechenden Unterlagen zur Gemeinderats-Entscheidung und die Visualisierung eines Architekten.

Eine von Gegnern des Projekts bei einem Architekten in Auftrag gegebene Fotomontage. Als Grundlage dienten ihnen die Ratsunterlagen.
Eine von Gegnern des Projekts bei einem Architekten in Auftrag gegebene Fotomontage. Als Grundlage dienten ihnen die Ratsunterlagen. | Bild: Birkleklinik/Hotel St. Leonhard

Wörtlich formulierte die BI-Sprecherin: „Der Aussage ‚Foulspiel durch irreführende Bilder und persönliche Attacken‘ widersprechen wir massiv.“ Das angesprochene Motiv hätten sie juristisch prüfen lassen. „Es ist nicht irreführend, da es eine Perspektive des Flurstücks 2738 zeigt. Außerdem ist nirgends erwähnt, dass dieser Teil bebaut wird. Somit ist das Bildmotiv nicht irreführend.“

Dieses Bild ist auf dem Deckblatt einer Broschüre, mit der die Bürgerinitiative für ihr Bürgerbegehren wirbt, hält Röver für ...
Dieses Bild ist auf dem Deckblatt einer Broschüre, mit der die Bürgerinitiative für ihr Bürgerbegehren wirbt, hält Röver für „irreführend“. In diesem Abschnitt ist eine Bebauung nämlich nicht geplant, aber rechts davon. | Bild: Bürgerinitiative St. Leonhard

Das Argument der „persönlichen Angriffe“, denen Gemeinderäte ausgesetzt seien, hält die BI für „nicht nachvollziehbar“ Dazu Andrea Knorr: „Es fanden keine Gespräche statt. Wenn hiermit die Diskussion in Facebook gemeint ist: Unsere BI ist dort nicht vertreten. Auch haben wir keinen Zugang zu der Gruppe ‚Du bisch aus Überlingen, wenn‘. Wir bekommen Berichte, dass Bürger mit SPD-Gemeinderäten diskutieren. Und gerade von SPD-Gemeinderäten wurde des Öfteren unsachlich und respektlos argumentiert.“ Als Beispiel zitiert Knorr SPD-Gemeinderat Michael Wilkendorf, der in der Facebook-Gruppe schrieb: „Viel Meinung bei wenig Ahnung!“, womit Wilkendorf die Äußerung einer Userin kritisierte, die Zweifel daran äußerte, dass hier wirklich günstiger Wohnraum entstehe. Und so kommt Knorr nun zu dem Schluss: „Insofern empfehlen wir Herrn Röver, in erster Linie vor der eigenen Haustüre zu kehren. Wir legen großen Wert auf sachliche Kommunikation.“

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