Es ist Sonntagmorgen kurz nach acht Uhr. Die Überlinger Innenstadt liegt gefühlt noch im Tiefschlaf. Ein paar Jogger und die ersten Brötchen-Besorger sind unterwegs – und eine siebenköpfige Gruppe mit Bollerwagen. Allerdings sucht man dort vergebens einen Bierkasten drin.
Neben jeder Menge Kleidungsstücken befindet sich dort Kameratechnik, Schminkutensilien und vieles mehr – und mit dabei ist die Sängerin Alexandra Hofmann aus Meßkirch. Um sie herum befinden sich jede Menge Kameras. Das Team dreht ein Musikvideo mitten in Überlingen.

Außerdem mit dabei sind Regisseur Marco Arena aus Frankfurt, mit dem Alexandra Hofmann schon seit 18 Jahren zusammenarbeitet, sowie Kameramann Oliver Thomas aus Berlin. Vom Parkplatz des Badhotels geht es zunächst vor die ehemalige Kapuzinerkirche zum ersten Drehort. Mit der kleinen Palme im Anschnitt entstehen die ersten Szenen.

„Wir drehen das Musikvideo zu meinem neuen Song ‚Mein Sommer‘“, erklärt die Sängerin, die von der ersten Sekunde an voll Elan und großem Enthusiasmus dabei ist. Dass sie seit dem vergangenen Jahr immer wieder ihre Songs im Studio „StageDive Records“ in Überlingen produziert, ist kein Geheimnis mehr. Dass sie allerdings die Stadt auch als Kulisse für ihr neustes Musikvideo auserkoren hat, ist neu.
„Warum soll ich ‚Mein Sommer‘ woanders drehen als in Überlingen?“, so Alexandra Hofmann. „Es geht um dieses tolle Sommergefühl – und da haben wir alles direkt vor der Haustüre, was man sich nur wünschen kann.“ Überlingen biete mediterranes Flair und man habe das Gefühl, man sei mitten in Italien, so die Meßkircherin. „Unser Bodensee ist einfach ein Traum“, sagt sie.

Die Sängerin und ihre Lieder
Drehorte Landungsplatz und Kellerwerft
Auf dem Weg zum Landungsplatz stehen zwei weitere Drehorte auf dem Programm, um dann direkt am Wasser auf den Treppen unter der großen Kastanie mit neuem Outfit noch ein paar Aufnahmen zu machen. Kurz vor dem Mittag geht es dann in Richtung Kellerwerft. Dort stehen bereits zwei Boote sowie Tänzerinnen und Tänzer bereit. Das Team wird immer größer. Und die Dreharbeiten immer aufwendiger, denn danach wartet eine Fahrt in einem historischen VW Bulli sowie Aufnahmen auf einem Boot auf dem Bodensee.

Und eines ist auffällig: Alexandra Hofmann versprüht immer noch gute Laune, die sich auf das gesamte Team überträgt. Auch Regisseur Marco Arena genießt ganz offensichtlich den Drehtag am Bodensee: „Was ich in Überlingen schätzen gelernt habe, ist das südländische Flair, gutes Essen, super gastfreundliche Menschen und einfach eine super Atmosphäre.“
Zweites Video auf dem Kramer-Areal
Nach den Außendrehs geht es nach einer kurzen Pause und einer Stärkung aber noch weiter, denn Alexandra Hofmann hat den Plan, gleich zwei Musikvideos an einem Tag zu produzieren. Allerdings ist die zweite Produktion logistisch deutlich weniger aufwendig, denn das Video zum Lied „Rock Dein Leben“ wird komplett in der großen Industriehalle auf dem Kramer-Areal produziert. Dafür ist eine vierköpfige Band mit dabei, die die Sängerin im Vorfeld zusammengestellt hat. Einer davon ist Michael Schäuble aus Überlingen, bei dem sie schon einige Lieder produziert hat.

„Es war echt ein Traum, mal wieder hinter dem Keyboard zu stehen“, sagt er. „Ich habe zehn Jahre lang in einer Rockband gespielt und genau dieses Feeling kam heute beim Dreh wieder auf.“ Er schätze nicht nur die Zusammenarbeit vor der Kamera mit Alexandra Hofmann, sondern auch im Studio: „Sie versprüht so eine gute Laune und ist mega professionell“, so Michael Schäuble. „Alexandra ist immer top vorbereitet und auf den Punkt, das schätze ich sehr an ihr. So macht eine Zusammenarbeit richtig Spaß.“
Mittlerweile hat Oliver Thomas die Szenerie in der Halle vorbereitet. Auf dem Boden wurden noch einige Eimer Wasser verteilt, damit zusätzliche Spiegeleffekte erzeugt werden. Zwei Gitarristen, ein Drummer und Michael Schäuble am Keyboard spielen im Scheinwerferlicht ein ums andere Mal „Rock Dein Leben“ und Alexandra Hofmann ist auch nach einem knapp zwölfstündigen Drehtag immer noch mit voller Power vor der Kamera aktiv.
„Es war ein abartig genialer Tag“, schwärmt sie nach der letzten Aufnahme. Und dabei betont sie: „Ich muss sagen, ich bin selten in einer Stadt im Vorfeld auf so viele nette und hilfsbereite Menschen gestoßen, die mir so viele Tipps und Kontakte gegeben haben.“ Zum Schluss habe sie eine Platte gehabt, auf die sie zurückgreifen konnte, die seinesgleichen suche, erklärt sie. „Und dann kam auch noch der Wettergott dazu“, so Alexandra Hofmann. „Wir hatten tatsächlich genau zu jedem Zeitpunkt das Wetter, das wir benötigt haben – das war unglaublich.“