Beim Frauenkaffee 2019, den erstmals Beate Braun leitet, stehen alle Zeichen auf Wechsel. Daran lässt schon das Motto keinen Zweifel: „s’Wechseljohr“. Nein, mit Schwitzen oder Depressionen habe das nichts zu tun, betont Braun und verweist auf die Einzahl.
Die neue Chefin startet ihr Debüt leicht nervös, aber das legt sich bald. Mit ihrem Charme, ihrer offenen Art – „Etz han i en Hänger.“ – und ständig wechselnden Outfits gewinnt sie im Nu die Herzen und den Applaus der Zuschauer.

Unter den Besuchern sind, neben Überlinger Honoratioren, zum wiederholten Mal auch Baden-Württembergs First Lady Gerlinde Kretschmann, und der frühere Ministerpräsident Erwin Teufel mit Frau Edeltraud.
Im Oldtimer zum Kursaal
Der Nachmittag beginnt mit Einblicken ins "Leben der Beate B.“. Das Ballett stimmt tänzerisch darauf ein und schwingt die Wahrzeichen des Frauenkaffees, Hüte und Tassen, aber auch Haushaltsutensilien. Mittels rasanter Szenenwechsel wird Beate Brauns Alltag dargestellt, inklusive Kinder, Küche und Kursaal. Denn Letzterer ist nach dem ganzen Wahnsinn das Ziel von Beate B., die der Gatte im weißen Oldtimer dorthin kutschiert, wo BB gleich ihren ersten großen Auftritt haben wird. Zu verfolgen ist die Fahrt durchs Städtle mittels eines Films, den die Lauterwassers erstellten.
Beim Früchtle-Turnier
Die ganze Familie wird auch beim Früchtle-Turnier eingebunden. Die Kinder spielen Fußball, die Väter machen Jogi Löw Konkurrenz, doch es sind vor allem die Übermütter, die hier unermüdlich am Ball bleiben. Das gilt vor allem für die schnell schwätzende Frau Maier-Bödefeld (herrlich überdreht: Elke Wigger). Sie schleppt für die Kids nicht nur kiloweise Kalorien sondern auch ganze Berge von Wechselklamotten an.
Begrüßungskomitee zur LGS
Doch „Alleweil im Einsatz“ sind auch die Helfer der Landesgartenschau 2020. Franzi (Heidrun Dett) übt schon mal ihre Ansprache für die VIP-Gäste, der Karle (Marga Lenski) sieht sich bereits als Oberkellner auf der schwimmenden Weinlaube, obwohl die laut Franzi noch „topp sekret“ ist. Sie engagiert auch noch ein Talent von der Straße, eine Berliner Musikerin (Veronika Huther), die nicht nur für die LGS sondern auch den Frauenkaffee eine Entdeckung ist. Zur Melodie von „Ich will keine Schokolade“ singt sie: „Ich sitz‘ an der Promenade“ und reißt die Zuschauer mit.

Im "Sister Eck"
Während die Berlinerin rummeckert, was es in Überlingen alles nicht gibt, etwa keine Spätzle, nur Döner, ist das Angebot bei „Sister Eck“ riesig. Drei Schwestern (Natascha Kramar-Sauer, Doro Mittelmeier, Michaela Zscherp) offerieren in ihrem Laden: Nette Toilette, Wohnmobilvermietung, Coffee to go, Sockenstopfen, Paketannahme und Bügelservice. Für jede Station muss man eigens eine Nummer ziehen, zur Riesengaudi des Publikums. Die Älteste (Doro) ist von dem Überangebot genervt: „Kennet ihr mei neue Gschäftsidee? Schaffe!“

Nach dem Promenadenfest
Davor aber graust’s vielen, den Holoch-Wiebern, inklusive Fefe (Maria Kaufmann) jedoch vor was anderem: dem Weg allein heim vom Promenadenfest, wo gerade noch dunkle Gestalten zu „Thriller“ tanzten. Nach dem Motto „Sicher isch sicher“ sammeln sie sich am Treffpunkt für den „gemeinsamen Heimweg bei Dunkelheit“, den der SÜDKURIER organisiert hat, und stapfen vereint ins Holoch.
Diaschau wie früher
Aus der gleichen Ära wie Fefes grün-braune Kultkluft dürfte der Dia-Projektor stammen, der nebst 3000 Urlaubsdias in „Wechselrahme“ die Hauptrolle spielt. Elmar (Heidrun Dett) erstand ihn auf dem geschrumpften Nabu-Flohmarkt und droht nun Gattin (Marga Lenski) und Freunden mit einer Endlos-Schau.
Busfahrt nach Lahr
Bedeutend lebhafter geht es da beim Wechsel der LGS-Fahne von Lahr nach Überlingen zu. Doch dafür müssen zig Vereine erst mal per Bus nach Lahr. Ein riesiger Organisationsaufwand: „Wenn Sie Brombeere sind, dann sind Sie in Bus 7.“ Doch alles klappt. Fazit: Gelungener „Fahnewechsel“, bei der LGS und auch beim Frauenkaffee.
Frauenkaffee Überlingen
Spielerinnen: Beate Braun, Heidrun Dett, Andrea Frey, Monika Hölzl, Ingrid Johannsen, Maria Kaufmann, Natascha Kramar-Sauer, Anne Krezdorn, Marga Lenski, Monika Madlener, Anne Mandausch, Doro Mittelmeier, Angelika Morath-Müller, Klara Myrczik, Martina Porst, Veronika Ruther, Marianne Schappeler, Elke Wigger, Alexa Wohlt, Michaela Zscherp
Texte: B. Braun, H. Dett, N. Kramar-Sauer, M. Lenski, A. Mandausch, D. Mittelmeier, V. Ruther, E. Wigger, M. Zscherp
Choreographie: Ute Schröder. Tänzerinnen: C. Auwärter, M. Bader, C. Baumann, J. Braun, C. Döring, L. Randecker, A. Schorpp, U. Schröder, S. Schubert, K. Tittel
Kulissen: Fridolin Mandausch und andere
Musik: „Cellolitis“, Susanne Madlener, T. Held und Elisabeth Moser (Leitung), S. Biller, V. Domeyer, K. Müller, J. Wehrle