
5.00 Uhr: Wecken
Seinen Wecker muss man am Schmotzigen Donnerstag nicht stellen. Im Teilort Bambergen beispielsweise zieht die Kuckucks-I-Hager-Jugend auf einem Traktor-Gespann mit lauten Bässen durch die Straßen. Spätestens jetzt sind alle wach und wissen, heute ist ein besonderer Tag: Ding-Dong, Ding-Dong, Ding-Dong – hören und sehen Sie selbst:
6 Uhr: Beim Bäcker
Sonderschicht bei der Bäckerei Diener für die vielen Brezeln und das Schmalzgebäck, das am Schmotzigen gegessen wird. Im Bild Barbara und Bettina Diener.
6.30 Uhr: Schminken bei Hilsers
Nun ist man auch in der Familie unseres Reporters aufgestanden und macht sich schick für die Fastnacht.
7.30 Uhr: Frühstück im Ochsen
Gut gestärkt in den Tag: Narrenvater Thomas Pross und Adolf Wolfensperger beginnen den Schmotzigen Donnerstag im Hotel Ochsen mit einem gemeinsamen Frühstück.
Auf Einladung der Familie Waldschütz stärken sich die Narren- und Hänseleräte sowie die Narreneltern bei einem gemeinsamen Frühstück, bevor der Schmotzige Donnerstag richtig ins Rollen kommt.
7.45 Uhr: Lagebesprechung bei der Polizei
Lagegesprechung zum Start in den Schmotzigen Donnerstag: Narrenmutter Wolfgang Lechler (links) im Gespräch mit Überlingens Polizeichef Günter Hornstein. Im närrisch geschmückten Dachzimmer des Polizeireviers tagte der Einsatzstab aus Narren-Verantwortlichen und Ordnungshütern. Zusammen sind sie ein eingespieltes Team, sagt Hornstein beruhigend.
Am Schmotzigen Donnerstag gibt es in Überlingen zwei Polizeichefs: Günter Hornstein und Narrenpolizist Andreas Taglang:

8.30 Uhr: Schülerbefreiung an der Realschule
Schülerbefreiung an der Überlinger Realschule. Auch Rektorin Karin Broszat wird befreit. Die Narreneltern sind schon eine Weile unterwegs!
8.35 Uhr: KISS me!
Bockstarke Verkleidung von Schülern an der Realschule nach der Befreiung vom Unterricht.
8.45 Uhr: Das Gymnasium ist befreit
9 Uhr: Die Narrenpolizei ist da!
Dass Narrenpolizist Andreas Taglang Spaß hat, ist offensichtlich.
9.15 Uhr: Narren melden: Alle Schulen befreit
Auch in der Wiestorschule herrscht Jubel, als die Narren die Lehrer für abgesetzt erklären und es Brezeln statt Hausaufgaben gibt.
9.30 Uhr: Alte Wieber ziehen durch die Betriebe
Die Narrenfrauen halten in den Betrieben und Firmen der Stadt kleine Büttenreden, hier Andrea Maier, die für den Wieberjuck am Abend wirbt.
9.45 Uhr: Der Kindergartenumzug beginnt
Der Kindergartenumzug zieht durch die Stadt, es ist einer der schönsten und buntesten Umzüge von Überlingen. Ein schönes närrisches Quartett zieht vorneweg: Überlingens Narreneltern Wolfgang Lechler und Thomas Pross, und an ihrer Hand die Kindernarreneltern vom Sankt Angelus, Till und Moritz.
Andreas Taglang immer mit der Schelle dabei: Dass dieser Mann nach der Fastnacht noch ein Gehör hat, trotz seiner lauten Glocke, das grenzt an ein Ohrenwunder.
10 Uhr: Kreativität auf der Straße
Der Waldorfkindergarten begeistert in jedem Jahr mit großer Kreativität. In diesem Jahr zeigten Kinder, Eltern und Erzieherinnen, dass alles nur ein großes Kasperletheater ist.
10.30 Uhr: Einmarsch auf der Hofstatt
Wo die Seegumper ist, da herrscht gute Stimmung.
10.45 Uhr: Brezelsegen
Brezelsegen nach dem Kindergartenumzug auf der Hofstatt. Es werden von Jahr zu Jahr mehr Kinder, die sich an dem Umzug beteiligen, freut sich Narrenvater Thomas Pross.
11 Uhr: Sturm aufs Rathaus
Er träumt von einer Amtszeit für die nächsten 1250 Jahre: Oberbürgermeister Jan Zeitler (leicht abgehoben: im Raumamzug). Doch müssen ihm Überlingens Narreneltern diese Illusion nehmen – nach einer viertel Stunde ist der Rathausschlüssel weg. Die Rathausmannschaft trat unter dem Motto an: „Überlingen on Space“ – das angemessene Motto für einen Sonnenkönig an der Spitze.
12 Uhr: Derweil beim SÜDKURIER...
Beim Sturm auf die SÜDKURIER-Redaktion tummeln sich mittlerweile zehn Narrengruppen. Andreas Ambrosius (links) von der Chefredaktion Lokales ist heute der „Hilser-Ersatz“ und freut sich sicher, mal ganz inkognito unterwegs zu sein. Die Überlingen Löwen freuen sich über den Doppel-Hilser mit und ohne viel Haupthaar.
12.15 Uhr: Abgesetzt – wie im Rathaus die neue Freiheit ausgelebt wird
Überlingens Wirtschaftsförderer Stefan Schneider (links) und Bürgermeister Matthias Längin haben sich ihrer Verantwortung und ihrer Dienstkleidung entledigt.
Von wegen wollen nur spielen: Sie tragen ihren Protest direkt im Zentrum der Macht vor, im Überlinger Rathaussaal – gegen die Aussperrung von Hunden auf der LGS! Im Hintergrund tanzende Besucher, die den Rathaussaal zum Rocken bringen.
12.45 Uhr: Mittagspause in der Zunftstube
Die Verantwortlichen der Narrenzunft Überlingen treffen sich mit Ehrengästen in der Zunftstube. Unter einer Narrenkonzert-Zwangspause stehend, trugen diese Vier hier umso musikalisch-lyrischer ihre Stückle vor, von links: Tankred Kauf, Andreas Pross, Jens Fräntzki, Peter Graubach.
12.50: Mittagspause in den Gaststuben
Remmidemmi in Überlingens Gaststätten und Besenwirtschaften. Da geht auch der Chef als Zapfhahn: Lukas Waldschütz im Hotel Ochsen beim Bierzapfen.
14.40 Uhr: In Deisendorf geht‘s rund
Im Überlinger Teilort Deisendorf wird der Narrenbaum gestellt. Der Umzug durchs Dorf beginnt.
14.50 Uhr: Musikalische Unterstützung in Bambergen
Der Musikverein Lippertsreute ist an der Fastnacht in Überlingen-Bambergen stets eine feste musikalische Stütze. Hier beim Umzug in Bambergen durchs Dorf mit anschließendem Narrenbaumstellen.
15 Uhr: Umzug in Überlingen
Hänsele-Vater Harry Kirchmair führt den Umzug mit den Kinder-Hänsele an.
15.30 Uhr: Da kommt der Baum!

19 Uhr: Die Stadt in Wieberhand
Die Alte Wieber organisieren den „Wieberjuck zum Monstergugg“, da bleibt kein Schuh auf der Straße kleben. Jucken zur Guggenmusik, bis zur Hofstatt zieht der Zug der guten Laune.