In Zusammenarbeit mit Stadtpfarrer Bernd Walter und der katholischen Kirchgemeinde hat Martin Kasperzyk eine Internetseite aufgebaut. Sie dient der Vermittlung von Wohnraum, von Dolmetscherdiensten und bei Behördengängen – letztlich soll die Seite ukrainischen Flüchtlingen helfen. Sie ist erreichbar unter www.kasperzyk.de/hilfen-fuer-ukraine
Im Austausch mit Pfarrer Walter machte Kasperzyk sich Gedanken, wie konkret in der aktuellen Lage geholfen werden kann. „Da es schon einige Geld- und Sachspendenaufrufe gibt, haben wir uns entschieden, unsere Hilfe auf die Eingliederung von ukrainischen Flüchtlingen in Überlingen und Umgebung zu konzentrieren.“
Kontakte in die Ukraine
Eine Mitarbeiterin von Kasperzyk, der ein Steuerbüro betreibt, ist Marina Müller. Sie stammt aus der Ukraine. „Da sie noch Familie und Freunde in der Ukraine hat, bekomme ich hautnah mit, wie dramatisch die Situation und die Fluchtbemühungen der dortigen Bevölkerung ist“, berichtet er.
Marina Müller sei verständlicherweise berührt und schockiert über das, was in ihrer Heimat geschieht. Eine Freundin Müllers war mit ihrer Tochter und Enkeltochter tagelang unterwegs, um an die Grenze nach Polen zu kommen. Von dort fand sie mittlerweile den Weg nach Überlingen, wo sie vorerst bei Müller Unterschlupf finden können.
Leer stehende Ferienwohnungen
Doch ist beiden sehr klar, dass mehr getan werden kann. Kasperzyk: „So kam dann der Gedanke, konkret nach Menschen in Überlingen zu suchen, die für eine Erstaufnahme eine Wohnung unentgeltlich zur Verfügung stellen können.“ Es stünden ja viele Ferienwohnungen leer.
Andere, offizielle Stellen wie die Stadt Überlingen bauen parallel entsprechende Strukturen auf, über die Hilfe und Hilfesuchende zueinander finden. Doch fürchtet Kasperzyk, dass diese Stellen überlastet sein könnten. Sein Gedanke: „Durch meine ukrainisch sprechende Mitarbeiterin kann ich vielleicht direkt helfen.“