Die Situation an der Marie-Curie-Schule hat sich am Mittwoch, 27. November, nach dem Großeinsatz wieder normalisiert, wie Schulleiter Stefan Wunder berichtet. Am Dienstagvormittag hatten zwei Schüler der beruflichen Schule Pfefferspray in einem Klassenzimmer versprüht, 20 Personen wurden verletzt. Die Polizei hat nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen die Beteiligten eingeleitet. Aber auch schulische Konsequenzen drohen den beiden Jugendlichen.
„Ich muss mir ein eigenes Bild machen und mit den beiden Schülern sprechen“, erklärt Wunder am Mittwochmorgen gegenüber dem SÜDKURIER. „Wir haben einen internen Strafenkatalog, an den werde ich mich halten, sobald klar ist, welches Strafmaß angemessen ist.“ Auch der 18-jährige Schüler, der das Pfefferspray im Rucksack dabeihatte, muss sich vor Wunder erklären. Die Schule hat ein striktes Waffenverbot an der Schule, darunter fällt laut dem Rektor auch Pfefferspray.
Schnelles und professionelles Handeln
„Ich muss einen großen Dank an die Rettungskräfte, die gestern im Einsatz waren, aussprechen“, meint der Schulleiter weiter. Als die erste Lehrkraft ihn über den Vorfall informierte, sei er schnell im Klassenzimmer gewesen, um sich selbst ein Bild zu machen, so Wunder. „Wir haben, als wir die Symptome festgestellt haben, schnell die Rettungskräfte alarmiert.“ Nach der Erstalarmierung wurden recht schnell weitere Rettungskräfte hinzugezogen. „Das war ein super professionelles Verhalten von den Rettungskräften“, so der Schulleiter. Wie Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg, auf Nachfrage mitteilt, war der Einsatz für die Polizei gegen 12 Uhr beendet. Rund zehn Einsatzfahrzeuge seien an der Schule gewesen.

Der Unterricht anderer Klassen sei an diesem Tag nicht durch den Vorfall beeinträchtigt worden, so der Schulleiter. „Lediglich war eine Klasse von dem Einsatz betroffen.“ Der Unterricht dieser Klasse wurde am Dienstag nicht fortgesetzt. Schon am Mittwoch sei er allerdings wieder aufgenommen worden. Wie es den vier Schülern, welche vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurden, geht, dürfe Wunder nach eigener Angabe nicht sagen.
Das hat den Großeinsatz ausgelöst
Dem Polizeibericht zufolge hatte ein 18-Jähriger das Pfefferspray im Rucksack, aus dem es eine 16-Jährige in der Pause entnahm. Daraufhin versprühten sie und ein Mitschüler das Spray in einem Klassenzimmer. Als Reizungen auftraten, öffneten Anwesende die Fenster, wodurch sich der Reizstoff verbreitete und bei weiteren Menschen Atemwegsbeschwerden auslöste. 20 Betroffene mussten vor Ort von Sanitätern behandelt werden, vier wurden ins Krankenhaus gebracht.