Absagen über Absagen: Die Corona-Pandemie macht auch vor den Neujahrsempfängen und ähnlichen Veranstaltungen nicht Halt, denn im Zuge des Infektionsschutzes müssen größere Menschenansammlungen generell vermieden werden. Die meisten Städte und Gemeinden im Verbreitungsgebiet des SÜDKURIER Überlingen haben daher ihre für kommendes Jahr geplanten Veranstaltungen bereits gestrichen.

Rede von Zeitler kommt als Video auf die Homepage

So ist in der Stadt Überlingen der für Januar 2021 beabsichtigte Bürgerempfang sowie der Dreikönigstrunk vor wenigen Tagen abgesagt worden. „Ich bedauere es sehr, dass der beliebte Bürgerempfang in der gewohnten Form nicht stattfinden kann. Ich schätze es jedes Jahr sehr, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und gemeinsam einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen“, teilte Oberbürgermeister Jan Zeitler mit. Allerdings wolle er seine Rede online über ein Video auf der Homepage der Stadt halten und alle einladen, mit ihm von zu Hause aus auf das neue Jahr anzustoßen. Der Dreikönigstrunk werde ohne Ersatz abgeblasen.

In Meersburg werden Alternativen geprüft

Noch nicht restlos entschieden ist die Sachlage dagegen in der Stadt Meersburg. Hier ist der seit 2006 regelmäßig ausgerichtete Neujahrsempfang für Sonntag, 10. Januar, 14 Uhr, geplant. „Es steht noch nicht abschließend fest, ob der Empfang stattfinden kann. Alternativen werden parallel überprüft“, teilte die Gemeindeverwaltung mit.

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Schon zwei Tage zuvor sollte in Sipplingen der Empfang stattfinden. Dessen Absage sei der Gemeinde nicht leichtgefallen. „Doch hinsichtlich der sich immer noch ausbreitenden Corona-Pandemie und deren unberechenbaren Entwicklung ist diese Entscheidung einfach notwendig und meines Erachtens vernünftig“, so Bürgermeister Oliver Gortat gegenüber dem SÜDKURIER. „Es geht nun nach wie vor darum, die Menschen vor einer Corona-Infektion zu schützen. Daher ist der Verzicht auf sämtliche Veranstaltungen, die aktuell nicht unbedingt erforderlich sind, sinnvoll.“ Einen Rückblick auf das Jahr 2020 sowie eine Vorausschau auf das Jahr 2021 wolle er voraussichtlich zur gegebenen Zeit über die ortsüblichen Medien publizieren.

Charme der Veranstaltung aktuell nicht gegeben

„Schweren Herzens“ hat auch die Gemeinde Owingen den traditionellen Neujahrsempfang abgesagt – das erste Mal seit 45 Jahren. „Alles, was den Charme dieser Veranstaltung ausmacht, ist unter den aktuellen Gegebenheiten leider nicht möglich“, teilte Bürgermeister Henrik Wengert mit. „So wird diese Veranstaltung also ersatzlos ausfallen.“ Auch die Gemeinden Frickingen, Salem und Uhldingen-Mühlhofen haben ihre für den 10. Januar (Frickingen) und 17. Januar geplanten Neujahrsempfänge aufgrund der steigenden Infektionszahlen abgesagt, ein Alternativtermin ist jeweils nicht vorgesehen.

In Daisendorf soll kurzfristig entschieden werden

In der Gemeinde Daisendorf wird anstelle eines Neujahrsempfangs für gewöhnlich eine Bürgerversammlung einberufen, in welcher ein Rückblick auf das vergangene Jahr und ein Ausblick auf das kommende Jahr gegeben wird. Zudem werden verdiente Bürger geehrt und einen Teil der Veranstaltung übernimmt die Bürgerwerkstatt, um ihre Arbeit vorzustellen. Bürgermeisterin Jacqueline Alberti teilte mit, dass aufgrund der Gemeindegröße solch eine Veranstaltung mit einer Vorlaufzeit von etwa vier Wochen organisiert werden könne. „Nachdem die Entwicklung des Infektionsgeschehens derzeit nicht vorhersehbar ist, werden wir eine abschließende Entscheidung in unserer Gemeinde kurzfristig treffen“, so Jacqueline Alberti.

Voraussichtlich kein Weihnachtsständchen in Stetten

Bisher noch nie hat es in der Gemeinde Stetten einen Neujahrsempfang gegeben. Ein Dank an die Bürger sowie an die Blutspender ergeht immer im Rahmen der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr. Leider könne in diesem Jahr voraussichtlich auch das Weihnachtsständchen der D&S auf dem Rathausvorplatz nicht stattfinden. „Üblicherweise halte ich auch hier eine kurze Ansprache. Dies wird mich veranlassen, ein paar Zeilen im Mitteilungsblatt an unsere Bürgerinnen und Bürger zu richten“, teilte Bürgermeister Daniel Heß mit.

Winzerverein in Hagnau will abwarten

Auch die Gemeinde Hagnau veranstaltet generell keinen Neujahrsempfang, doch findet alljährlich im Januar der traditionelle „Winzertrunk“ statt, der vom Winzerverein Hagnau veranstaltet wird. Ob dieser im neuen Jahr stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. „Wir müssen einfach abwarten, wie sich die Lage entwickelt“, teilte der Winzerverein mit.

Möglicherweise Feuerwerk in Heiligenberg

Die Gemeinde Heiligenberg hatte bisher keinen Neujahrsempfang. Vielmehr gibt es dort seit dem Milleniumswechsel 1999/2000 eine Willkommen-Neujahrsparty im Schlossvorhof verbunden mit einem Klang-Feuerwerk, die seit dem Jahr 2000 vom Narrenverein Wolkenschieber ausgerichtet und von der Gemeinde finanziell unterstützt wird. „Wir planen ein Feuerwerk ausschließlich für die Heiligenberger Bürgerinnen und Bürger ohne Bewirtung und definitiv nicht im Schlossvorhof“, informierte Bürgermeister Frank Amann. Hier sei man gerade in der Abstimmung. Amann weiter: „Wir wollen an dieser wunderbaren Tradition festhalten und auch unseren langjährigen Partner im Bereich Pyro- und Tontechnik B-light aus Frickingen finanziell unterstützten. Diese Branche hat mit dramatischen Einnahmeausfällen zu kämpfen und diesen Schmerz wollen wir zumindest ein klein wenig lindern.“