Während des Projekts „Tiefenschärfe – Hochauflösende Vermessung Bodensee“ sind unter Einsatz moderner Technik mehr als 19 Milliarden Daten über die Topografie des Gebietes und die Beschaffenheit des Gewässers erfasst worden. Martin Wessels, Geologe am Langenargener Institut für Seenforschung, hat dies auf der Landesgartenschau dargelegt.
Was die App den Nutzern bietet
Die Vermessung fand in den Jahren 2012 bis 2015 statt. Auftraggeber war die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee. Wissenschaftliche Folgeprojekte und Verwaltungen profitieren von den erfassten Basisdaten. Aber auch Wassersportler und andere Interessierte haben die Möglichkeit, die Daten zu nutzen. Wessels berichtete im Kursaal von einer App, über die man auf dem Wasser zum Beispiel sehen könne, was sich unter einem befinde. Die Anwendung kann im Internet unter m.igkb.org geladen werden.

Eine Übersicht zeigt die Wassertemperaturen sowie die Pegelstände im Ober- und Untersee. Bei Lindau und Bregenz handelt es sich um Messwerte, bei den anderen Ortschaften um berechnete Werte. Über den Menüpunkt „Wassertiefen“ gelangt man dann zu einer 3D-Karte des Bodensees. Sichtbar sind zum Beispiel Mäander, auch Flussschlingen genannt, am Grund des Bodensees. Die Einschnitte der Zuflüsse sind deutlich sichtbar. Über den Touchscreen des mobilen Endgeräts können Standorte direkt angeklickt werden. Angezeigt wird stets die Wassertiefe.
Angeschaut werden kann auch eine Uferbewertung rund um den See, die zwischen natürlich, naturnah, beeinträchtigt, naturfern und naturfremd unterscheidet. Weiter gibt es die Rubrik „Schon gewusst?“ mit Artikeln zu Bodenseethemen sowie Faktenblätter zum Klimawandel, Mikroplastik und der Quagga-Muschel.
Weitere 3D-Aufnahmen des Sees
Im Zuge des Projekts „Tiefenschärfe“ sind zudem detaillierte 3D-Aufnahmen von den Uferbereichen bis zum Bodenseegrund entstanden. Das Institut für Seenforschung hat nach dem Vortrag in Überlingen weitere davon für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Erfahren Sie hier, wie die mehrjährige Vermessung vonstatten ging.



Dem Teufelstisch ganz nah


Blick in den Untersee


...und in die Bregenzer Bucht
