Wenn Michael Moser von der Verwaltung einmal im Jahr im Ausschuss Bildung, Kultur und Soziales den Bericht zum Sozialpass vorstellt, fallen immer zwei Zahlen ins Auge. Beantragen konnten den Pass im letzten Jahr 2688 Personen. Tatsächlich genutzt haben ihn 719, darunter Familienmitglieder, sodass insgesamt 446 Sozialpässe ausgestellt wurden. Das sind über 50 weniger als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitig gestiegenen Zahl an Berechtigten, wie Moser erläutert. Dieses Missverhältnis von Berechtigten und denen, die das Angebot in Anspruch nehmen, ist eklatant. Und spart der Gemeinde viel Geld.

Trotzdem muss im nächsten Doppelhaushalt das Budget angehoben werden. Wie Michael Moser erläutert, hängt dies vor allem mit den gestiegenen Kosten für den ÖPNV zusammen. Wer einen Sozialpass besitzt, kann den Stadtbus kostenlos nutzen. Dazu wird Inhabern des Sozialpasses seit letztem Jahr ein monatlicher Zuschuss zum Deutschlandticket in Höhe von 25 Euro bezahlt.

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Diese Vorteile bringt der Pass

Antragsberechtigt sind Bezieher von Bürgergeld sowie Menschen, die eine Grundsicherung erhalten, Asylbewerber mit entsprechenden Leistungen sowie Wohngeldempfänger. Neben den Vergünstigungen bei der Nutzung des ÖPNV ermöglicht der Sozialpass einen monatlichen Zuschuss zu Vereinsbeiträgen. „Zusätzlich zu der Förderung aus dem Paket Bildung und Teilhabe“, wie Moser betont. Der Besuch der Freibäder im Sommer ist kostenlos, die Bibliotheksgebühren entfallen und im Winter halbiert sich der Eintritt in die Therme.

Berechtigte werden über das Angebot informiert

An mangelnden Informationen, wer den Sozialpass beantragen kann, liege die geringe Zahl der Nutzer nicht, so Moser. Die Informationen dazu werden beispielsweise auf der Homepage der Stadt sowie regelmäßig im Amtsblatt veröffentlicht und liegen dem Wohngeldantrag bei, erklärt er.

Günter Hornstein (CDU) lobt die Informationspolitik und erkundigt sich, warum die Stadtbücherei keine Erstattung bei der Stadt für den kostenlosen Leseausweise beantrage. Michael Moser vermutet einen zu hohen Aufwand. Das könnte neben einer erfreulichen Solidarität auch der Grund sein, warum in den Zeilen „Freibäder“ und „Museum“ ebenfalls eine Null bei den Kosten aufgelistet wird.