In der Bahnhofstraße zwischen dem Bahnübergang und Goldbach hat sich Mittwochnacht ein Stück von einem Molassefelsen gelöst. Die Stadt Überlingen hat in Folge dieses Vorfalls den Verkehrsabschnitt vorübergehend gesperrt, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt. Bei dem Felsabgang seien keine Personen, Fahrzeuge oder andere Gegenstände zu Schaden gekommen.

Die Verwaltung hat nun eine Verkehrsumleitung eingerichtet. Diese führt von Goldbach aus über die gleichnamige Straße sowie die Schreiberbildstraße durch das Kurviertel in Richtung Therme und Innenstadt. Von der anderen Fahrtrichtung müssen Verkehrsteilnehmer am Bahnübergang Therme in die Straße Auf dem Stein einbiegen, wenn sie in Richtung Sipplingen oder B31 fahren wollen.

Geologe untersucht Molassefelsen

Wie die Stadt in der Mitteilung erklärt, untersuche ein Geologe den kritischen Bereich am Felsen. Dieser soll feststellen, ob die Fahrbahn teilweise oder vollständig geöffnet werden kann und welche Sicherungsmaßnahmen erforderlich seien. „Bis zu den endgültigen Ergebnissen der geologischen Prüfung und Sicherheitsbewertung möchten wir Verkehrsteilnehmer und Anwohner darauf hinweisen, die ausgeschilderte Umleitung zu nutzen.“ Wie groß die abgebrochenen Felsstücke waren und inwiefern der Vorfall mit den Regenfällen der vergangenen Tage in Verbindung stehen könnten, dafür war die Pressestelle der Stadt am Mittwochnachmittag nicht erreichbar.

Straßensperrung in der Bahnhofstraße.
Straßensperrung in der Bahnhofstraße. | Bild: Cian Hartung

Klimawandel verschärft Risiko

Vor fast einem Jahr gab es an derselben Stelle bereits einen Felsabgang. Infolge von Regenfällen lösten sich kleinere Geröllmengen und fielen auf die Straße. Die Stadt sperrte den Abschnitt für fast zwei Wochen, während Geologen den Hang untersuchten und eine Spezialfirma ihn sicherte.

Bei dem Gestein handelt es sich um einen Molassefelsen, der leicht ausgewaschen werden kann. Auf dem Abschnitt zwischen Goldbach und Sipplingen hat es in der Vergangenheit immer wieder Felsstürze gegeben, die Sperrungen der Straße oder der Bahnstrecke nach sich zogen. Die betroffenen Kommunen waren deshalb immer wieder mit Sicherungsmaßnahmen beschäftigt.

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Wie die Pressestelle des Regierungspräsidiums Freiburg nach dem Felsabgang im Oktober 2023 erklärte, würden Felsstürze auch in Zukunft am östlichen Bodenseeufer auftreten. „Wenn es im Zuge des Klimawandels zu vermehrten Starkregen- oder Dauerregenereignissen kommt, dann ist vermehrt damit zu rechnen“, erklärte Sprecher Matthias Henrich mit Bezug auf die Ingenieurgeologen des Regierungspräsidiums.