Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? Das ist nur eine von vielen Fragen, die am Info-Stand der Initiative „Gegenwind Hochbühl“ kontrovers diskutiert werden. Mit Fotomontagen versucht man dem geneigten Publikum zu visualisieren, wie sich die voraussichtlich 300 Meter hohen Windräder in die Kulturlandschaft am Bodensee einfügen. Wer aus dem Nord-Westen oder Nord-Osten Deutschlands gerade hier Urlaub macht, dürfte das allerdings nicht wirklich erschrecken. Dort gehören Windräder inzwischen zur Landschaft.

Unterschriftenlisten füllen sich

Hier in Überlingen ist dieses Landschaftsbild jedoch noch sehr ungewohnt und stößt daher erstmal auf Ablehnung. Die ausliegenden Unterschriftenlisten gegen die Windräder am Hochbühl füllen sich nach und nach. Das übliche Politikerbashing ist rund um den Informationsstand, der am Samstag aufgebaut worden ist, selten zu hören.

Die Initiatoren Dirk Zimanky und Stefan Bittner legen Wert darauf, zum einen nicht parteipolitisch zu agieren und auch nicht per se gegen diese Art Technik zu sein. Sie stellen aber die Frage in den Raum, ob die bisher ausgewiesenen Vorrangflächen am Hochbühl der geeignete Standort seien. Schlagworte wie Dunkelflaute fliegen durch die Runde, Grundlastfähigkeit und wer eigentlich die Nutznießer dieser Energiegewinnung seien. Kontroverse Themen, die meist mehr als eine Antwort haben.

Keine weitere Verwendung von Messner-Zitat

Die Initiative machte im Vorfeld mit einem Flyer auf ihren Info-Stand aufmerksam und verwendete ein Reinhold-Messner-Zitat, das laut dessen Management von der Bergsteiger-Ikone nie gesagt wurde. Damit konfrontiert, versicherte Bittner, dass er das nicht gewusst habe, dass er das Zitat fortan aber nicht mehr für ihre Ziele verwenden werde.

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Mittels einer animierten Simulation am Rechner kann man sich noch aus vielen Perspektiven die Auswirkungen in die hiesige Kulturlandschaft zeigen lassen. Letztlich bleibt die große Frage beim Publikum, was sie bereit sind, für die Energiewende zu tun. Der erste Schritt ist aus Sicht der Initiative eine Informationsbereitstellung für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Dafür verweisen sie auf ihre Website „www.gegenwind-hochbuehl.com“. Sie legen Wert auf die Endung „.com“. Das sei die offizielle Seite, so Bittner. Wer die Endung „.de“ eingibt, landet auf einer in Nuancen anders gestalteten Homepage, die bald abgeschaltet werden soll. Laut Impressum ist auf beiden Internetseiten die Bürgerinitiative Gegenwind Hochbühl verantwortlich für den Inhalt.