Die Gemeinde hat mit dem Neubau der Tourist-Information (TI), der vergangenes Jahr eingeweiht wurde, ein weiteres Zeichen für die Bedeutung des Tourismus gesetzt: Davon ist Julia König, Betriebsleiterin der TI, überzeugt. Sie informierte gestern über die Vorteile des neuen Standorts der TI am Parkplatz zum See und ging auf Herausforderungen im Tourismus ein.

Die Touristikerin sagte, dass die Bedeutung einer TI im digitalen Zeitalter kontrovers diskutiert werde. Man wisse, dass es sich bei der Digitalisierung um eine "wunderbare Ergänzung" handle, um Gäste zu informieren und zu beraten. „Aber nach wie vor möchten unsere Gäste nicht auf persönliche Ansprache und Tipps verzichten“, sagte König und nahm Bezug auf eine Umfrage des Fraunhofer-Instituts. „Und das deckt sich mit unseren Erfahrungen.“ Sie und ihre Mitarbeiterinnen hätten festgestellt, dass die neue TI nicht nur von den Gästen, sondern auch von den Bürgern und den touristischen Leistungsträgern gut genutzt werde. Das führte sie zum einen auf die gute Lage der TI, wo Parkplätze zur Verfügung stehen, zum anderen auf die ausgebauten Serviceleistungen zurück.

Das zurückliegende Jahr habe sie und ihr Team vor große Herausforderungen gestellt. „Wir haben zwar mit einer höheren Gästefrequenz als am bisherigen Standort gerechnet, waren aber über den Ansturm der Gäste positiv überrascht.“ Sie schätzt, dass 90 Prozent der Gäste, die auf dem Parkplatz parken, das Angebot der TI nutzen. Und zwar nicht nur die Tagesgäste, sondern auch die Übernachtungsgäste, von denen im Vorjahr laut Meldeschein 245 767 registriert wurden, 7500 mehr als im Jahr zuvor. „Die Rückmeldung unserer Gäste ist durchweg positiv“, freute sich Julia König. „Jetzt sind wir wirklich der erste Ansprechpartner. Es war die richtige Entscheidung des Gemeinderats, den Neubau hier am Parkplatz zu verwirklichen.“

Aus den Erfahrungen der vorjährigen Saison will das Team um Julia König die Serviceleistung weiter optimieren. So nutzten sie Herbst und Winter für Fortbildungen. Julia König erklärte: „Wir setzen uns jeden Tag zum Ziel, unsere Gäste nicht nur zu informieren, sondern für die Angebote zu begeistern.“ Die Mitarbeiterinnen besuchten Schulungen zur Kommunikation mit dem Gast und verbesserten ihre Fremdsprachkenntnisse. Der Personalbedarf hat sich aus diesem Grund erhöht. Mittlerweile arbeiten im Touristikerteam acht Mitarbeiterinnen inklusive Saisonkraft und Auszubildende. Die Tourist-Information hat dieses Jahr auch ihre Öffnungszeiten ausgeweitet. Eine Mittagspause gibt es nicht mehr.

Julia König wies darauf hin, das Besondere im Tourismus sei, dass er aus mehreren Sach- und Dienstleistungen bestehe. „Tourismus ist nicht nur ein Produkt, sondern eine Produktkette. Die Gesamtheit der örtlichen touristischen Angebote macht die Attraktivität von Uhldingen-Mühlhofen als Urlaubsort aus.“ Künftig möchte ihr Team daher noch zielgerichteter für die touristischen Leistungspartner vor Ort da sein. „Wir wünschen uns, dass sie unser Angebot noch besser kennenlernen und auch mehr nutzen.“ Alle am Tourismus Beteiligten müssten an einem Strang ziehen. Julia König erklärte: „Wir haben dazu weitere Ideen und werden noch in diesem Jahr den Austausch mit den Leistungsträgern vertiefen.“

 

Die Tourist-Information

Der 3,1 Millionen Euro teure Bau beherbergt neben der Tourist-Information einen Welterbesaal für 300 Personen und einen Raum für den Fotoclub Uhldingen. Hier werden die Gäste direkt am Parkplatz zum See betreut. Die Gebäudeunterhaltskosten werden gegenüber der vorigen Unterkunft im ehemaligen Haus des Gastes auf Jahre hinaus stark reduziert, was den Haushalt der Gemeinde finanziell entlastet. Im vielseitig nutzbaren Bürgersaal gibt es eine feste Bühne, Küche, Umkleiden, Foyer und eine rückseitige Anlieferung. Genutzt werden können Standortvorteile wie große Parkmöglichkeiten, keinerlei Lärmbeschränkungen sowie eine gute Verkehrsanbindung. Die Sauberkeit der sanitären Anlagen wird durch ein modernes Zutrittssystem gewährleistet.