Benedikt Härlin, der 2008 an der Erstellung des Weltagrarberichts beteiligt war, spricht am Freitag, 12. April, um 19.30 Uhr in der Alten Fabrik Mühlhofen, über die globale Landwirtschaft, ihre Geschichte und Zukunft. Härlin, ehemals Vertreter der Nichtregierungs-Organisationen im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts (IAASTD) der UN und der Weltbank, legt dar, was sich aus seiner Sicht in der Agrarpolitik ändern muss. Härlin leitet derzeit das Berliner Büro Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Alles für ein Jahr Konsum
In seinem Berliner Projekt „2000 m² Ackerfläche für alle“ werden die wichtigsten Ackerfrüchte der Welt angebaut. Auf den 2000 Quadratmetern Weltacker muss alles wachsen, was jeder Einzelne von uns innerhalb eines Jahres verbrauchen kann.
Weltacker am La Piazza
Die Überlinger Initiative Weltacker plant die Anlegung eines Weltackers. Dafür vorgesehen sind 2000 Quadratmeter an der L 200 zwischen dem Einkaufszentrum La Piazza und Andelshofen in Höhe der neuen B 31 Auffahrt. Benedikt Härlin und die Initiative Weltacker werden das Projekt vorstellen. Treffpunkt am Samstag, 13. April, um 11.30 Uhr. Die Projektgestaltung liegt bei der Initiative Überlinger Weltacker (Benjamin Fäth, Nikola Patzel, Walter Sorms und Ilsabè Zucker), Projektleitung durch Benjamin Fäth.
Härlins Thema ist laut einer Pressemitteilung "der lange Weg zur nachhaltigen Ernährung und Landwirtschaft und was all das mit uns zu tun hat". Einführen ins Thema wird Martin Hahn, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Bodenseekreis und Vorsitzender des Agrarausschusses des Landtags. Über 400 Wissenschaftler waren laut Hahn 2008 an der Erstellung des Weltagrarberichts beteiligt. "Die Ergebnisse waren alarmierend. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollten den Anstoß zu einer radikalen Wende geben. Doch unser Ernährungssystem ist auch ein Jahrzehnt später noch eine der wichtigsten Ursachen für den Klimawandel, Artensterben, Umweltverschmutzung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten, Kinderarbeit, Armut und Ungerechtigkeit."
Benny Härlin, ehemals Vertreter der Nichtregierungs-Organisationen im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts (IAASTD) der UN und der Weltbank, legt dar, was sich aus seiner Sicht in der Agrarpolitik ändern muss.
Die Überlinger Akteure sprechen beim vor-Ort-Termin am Samstag über ihre Motivation und ihre Ziele. Der Weltacker ist eine Idee von Härlin und ein magisches Stück Land. Auf dem Acker muss theoretisch alles wachsen, was jeder Einzelne von uns innerhalb eines Jahres verbraucht: Obst und Gemüse, Getreide fürs Brot oder Futterpflanzen für Tiere, Baumwolle für unsere T-Shirts und Kaffee oder sogar Tabak und eventuell auch Biosprit. Benedikt Härlin hat das weltweite Projekt initiiert und solche Äcker schon an mehreren Orten mit angelegt. Die wichtigste Botschaft des Ackers lautet: „Es ist genug für alle da!“
Interessierte sind eingeladen, bei der Vorabbesichtigung des Ackergrundstücks an der L 200 mit dabei zu sein. Eine kleinere korrespondierende Ackerfläche soll im Landesgartenschaujahr 2020 in Überlingen temporär auf dem Landesgartenschaugelände entstehen.