Zu den Langzeitprojekten der Gemeinde Albbruck, mit denen sich auch der Gemeinderat immer wieder befasste, gehört die Neuausrichtung der Trinkwasserversorgung für die Bergdörfer. Dabei wurden die alten Trinkwasserbehälter stillgelegt und durch zwei neue, großräumige Hochbehälter ersetzt. Der erste, der Hochbehälter am Kehlweg, oberhalb von Birndorf, wurde bereits 2018 in Betrieb genommen. Der zweite steht oberhalb des Estelberg-Parkplatzes und befindet sich noch im Bau. Beide Behälter sind an den Hochbehälter „Gupfen“ der Stadtwerke Waldshut-Tiengen an der B 500 angeschlossen. Der Behälter wurde 2016 in Betrieb genommen und wird mit Wasser des Zweckverbandes „Gruppenwasserversorgung Höchenschwander Berg“ gespeist.
Der Gemeinderat Albbruck befasste sich zum ersten Mal im November 2013 mit der Thematik. Dabei wurde festgestellt, dass die meisten Hochbehälter in den Bergdörfern sanierungsbedürftig sind, aber eine Sanierung aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich nicht vertretbar ist. Zudem sei ein Zurückgehen der Quell-Leistungen in Birkingen, Kuchelbach, Birndorf und Buch zu beobachten.
Krisensichere Wasserversorgung
Damals erklärte der Vertreter des Planungsbüros Tillig aus Dogern, Ralf Mülhaupt: Um eine krisensichere Wasserversorgung zu gewährleisten, ist es erforderlich, die Speicherkapazitäten zu erhöhen und zusätzliche Einspeisemöglichkeiten zu schaffen. Er empfahl, sechs der kleineren Behälter stillzulegen und durch zwei zentrale Behälter zu ersetzen. Damit sei es möglich, größere Reserven zu schaffen und so die täglichen und saisonalen Bedarfsschwankungen aufzufangen. Die Kosten für die Neustrukturierung bezifferte er mit 1,7 Millionen Euro. Hinzu kämen nochmals 900.000 Euro, um eine neue Versorgungsschiene zu schaffen und einen problemlosen Wasseraustausch von unten nach oben und umgekehrt zu ermöglichen.
So wurden in den Hochbehältern „Äußere Letze“ in Albbruck und im neuen Hochbehälter Birndorf Pumpwerke eingebaut, um Grundwasser aus dem Tiefbrunnen im Tal bis hinauf zu den neuen Hochbehältern befördern zu können. „Die alten Anlagen halten zwar noch, aber wir sollten das Ganze zeitnah angehen“, kommentierte damals Bürgermeister Stefan Kaiser den Sachverhalt. Zudem könne die Gemeinde mit Zuschüssen in Höhe von 75 Prozent rechnen „und das macht vieles einfacher“.
Eine Ausnahme wurde bei Hochbehälter Buch an der K 6563 oberhalb von Etzwihl gemacht: Der Behälter soll künftig als Speicher für die Sportplatzbewässerung des FC Buch und als Löschwasserbehälter genutzt werden. Für den Hochbehälter „Estelberg“, Neubau und Zuleitungen, waren 950.000 Euro eingeplant, der Hochbehälter am Kehlweg kam auf 1,2 Millionen Euro. Der Weg zum Hochbehälter Estelberg, der durch die Bauarbeiten stark in Mitleidenschaft gezogen war, wurde inzwischen neu geteert.