Birndorf Die Einung Birndorf hat als letzte der acht ehemaligen Einungen im Hauensteinerland ebenfalls eine Einungstanne erhalten. Sie prangt in ihrer ganzen Schönheit am Haus der Familie Hugo Binkert, das gegenüber des Landgasthauses Hirschen zu finden ist. Dorthin hatte der Birndorfer Einungsmeister Peter Scheuble, der trotz seines Wegzuges aus seiner Heimatgemeinde bis heute die enge Verbindung aufrechterhalten hat, jetzt zur offiziellen Einweihung des von Maler Ernst Baumgartner aus Todtmoos vollenden Kunstwerks eingeladen.
Nun ziert die Hauensteinertanne das älteste Gebäude in dem Albbrucker Ortsteil. Hinter der Tanne, die zum ersten Mal im Jahr 1499 gemalt wurde, verbirgt sich laut einer Mitteilung des Landratsamtes viel Symbolik: Die Wurzeln stehen für die tiefe Verbundenheit mit der Heimat, der gerade Stamm für die Standfestigkeit, die Äste für die Familie und die acht Eichhörnchen repräsentieren jede Einung „ob und nied der Alb“. Zudem ist die Tanne in vielen Ortswappen der ehemaligen Einungen zu finden, mit Ausnahme von Birndorf: Der Ort ist der älteste innerhalb der Grafschaft und hatte bereits im 15. Jahrhundert ein eigenes Wappen.
Feierlicher Akt in Birndorf
Sämtliche Einungsmeisterkollegen waren nach Birndorf gekommen und umrahmten in ihren schmucken Trachten den feierlichen Akt, der von dem Birndorfer Blasmusiker Matthias Binkert und seinen Kollegen musikalisch umrahmt wurde.
Dabei hatte Landrat Martin Kistler viel lobende Worte für die geschichtsträchtigen Aktionen der Einungsmeister mitgebracht, entsprechend seiner Kernbotschaft „Zukunft braucht Herkunft“. Dabei galt der Dank speziell den Einungsmeistern für deren Engagement bei der Umsetzung des Kulturprojektes des Landkreises.
Redmann Norbert Schäuble schilderte die Symbolik der Einungstanne mit ihren acht Eichhörnchen, die an die jeweiligen vier Einungen „ob und nied der Alb“ erinnern sollen. Mit humorvollen Worten dankte Einungsmeister Peter Scheuble besonders der Hausbesitzerfamilie Hugo Binkert und ganz speziell dem früheren Redmann Gerhard Neugebauer als dem Gründungsmitglieder der 1996 ins Leben gerufenen Einungsmeisterversammlung. In all den Jahren habe Neugebauer mit viel Freude und Elan das Projekt der Einungstannen vorangetrieben.
Seit Februar engagiert sich auch die Gemeinde Todtmoos im Rahmen des gemeinsamen Projekts. Der Todtmooser Ortsteil Au gehörte bis 1806 der Grafschaft Hauenstein an und die Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“ ist heute noch Ziel von Pilgerwanderungen durch die Einungsmeister. Durch die Mitgliedschaft Todtmoos‘ ist die ehemalige Landschaft der Grafschaft Hauenstein im Projekt nun vollständig vertreten.
Um die Grafschaft Hauenstein, ihre Geschichte und Traditionen bekannter zu machen, kann seit Anfang des Jahres eine Wanderausstellung besichtigt werden. Sie macht in allen Gemeinden der Grafschaft Station. Die einzelnen Termine finden Sie auf StattSofa, der Kulturplattform des Landkreises.