Für Bahnreisende Richtung Basel wird während der Elektrifizierung der Hochrheinbahn Albbruck für etwa zwölf Monate Endbahnhof sein. Wann genau das der Fall sein wird, ist im Moment noch nicht klar, aber der Grund ist eindeutig: Denn Ursache dafür ist der Umbau des Rappensteintunnels bei Laufenburg. Die Arbeiten für den Ausbau der Strecke zwischen Erzingen und Basel sollen bis Ende 2027 erfolgt sein. Mit den lokalen Aspekten des Großprojekts befasste sich am Montag der Gemeinderat Albbruck.
Es wird mit 40 Monaten Bauzeit gerechnet
Bei der gesamten Bauzeit wird mit 40 Monaten gerechnet. Zuvor sind 24 Monate für umwelttechnische Maßnahmen, etwa dem Artenschutz, eingeplant. Mindestens zwölf Monate werden für den Umbau des Rappensteintunnels benötigt. In dieser Zeit ist der Bahnhof Albbruck Endstation nach Westen. Die Bahnpassagiere werden mit Bussen zum Bahnhof Murg transportiert, wo es für sie auf der Schiene weitergeht. Genauso funktioniert es während der Schließung des Rappensteintunnels in der Gegenrichtung.
Albbruck gehört innerhalb des Gesamtprojekts zu Abschnitt 3, der von der Landkreisgrenze Lörrach/Waldshut bis zur Gemeindegrenze Dogern/Waldshut-Tiengen reicht. Die Planungsunterlagen für diesen Abschnitt lagen bis Ende März zwei Monate lang auch im Rathaus von Albbruck zur Einsichtnahme aus. Jeder Betroffene hat noch bis zum 2. Mai die Möglichkeit, Einwendungen vorzubringen oder eine Stellungnahme abzugeben.
Dafür galt es, sich vorher durch 28 Ordner durchzubeißen. Weil das wohl den meisten Bürgern nicht zuzumuten ist, zog die Gemeinde unter der Federführung von Anita Eckert vom Bauamt die wesentlichen Punkte heraus, um sie nun im Gemeinderat vorzutragen.
Ausbau der Hochrheinbahn: Welche Arbeiten stehen in Albbruck an?
Im Grundsatz, so Bürgermeister Stefan Kaiser, handle es sich hier um eines der größten Infrastrukturprojekte des Landkreises, „ein Projekt, das man vorantreiben will und soll“. Allerdings gelte es, zuvor noch ein paar kleinere Punkte bei der Finanzierung zu klären.
Kaiser: „Grundsätzlich sind wir als Gemeinden gefordert, die Bahnhöfe und die Bahnsteige den Bedürfnissen anzupassen, einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen zu ermöglichen und uns an der Finanzierung zu beteiligen.“ Doch dazu gebe es noch keinen konkreten Abrechnungsmodus, sondern nur einen Konsens darüber, dass sich die Gemeinden finanziell beteiligen müssten.
Aus den Plänen könne auch herausgelesen werden, dass die Gemeinde im Bereich der Straßenüberführung Schachener Straße betroffen sei, auch wenn der Grund nicht genau definiert werde, „denn Eigentümer und Unterhaltspflichtiger der Straßenüberführung ist der Landkreis Waldshut“.
Anita Eckert: „Unsere Anfrage beim Landkreis Waldshut wurde an die Planer der Deutschen Bahn weitergeleitet, doch auf eine Antwort haben wir bisher vergebens gewartet.“ Einig waren sich in der Sitzung jedoch alle darüber, dass der geplante Ausbau nur Vorteile bieten werde: kürzere Fahrzeiten, eine bessere Taktung und eine bessere Kopplung mit dem öffentlichen Personennahverkehr der Schweiz.
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