Es gibt wieder eine kleine Volksbank-Geschäftsstelle in Albbruck – zwar ohne Geldautomaten, aber immerhin sind Bankgeschäfte für die Kunden wieder vor Ort möglich. In der Nacht zum 9. April wurde in der Filiale der Volksbank Hochrhein in Albbruck ein Geldautomat gesprengt. Menschen wurden dabei nicht verletzt, aber der Schaden am Gebäude und der Infrastruktur der Bank ist erheblich.

Wenn auch zurzeit die Instandsetzungsarbeiten im Gange sind, wird es noch einige Zeit dauern, bis der normale Publikumsverkehr dort wieder aufgenommen werden kann.

„Es sind umfassende Bauarbeiten erforderlich. Aktuell müssen wir von einer Zeitspanne von vier bis sechs Monaten mindestens ausgehen, je nach Material- und Handwerkerverfügbarkeit“, erklärt Peter König, Bereichsleiter Vorstandsstab Volksbank Hochrhein Mitte Mai. Auch die anstehenden Sommerferien – in denen viele Handwerker Urlaub machen – müssten berücksichtigt werden.

Ein Bild der Zerstörung bietet sich am Tag nach der Geldautomaten-Sprengung in Albbruck. Doch auch zwei Monate danach sind die Spuren ...
Ein Bild der Zerstörung bietet sich am Tag nach der Geldautomaten-Sprengung in Albbruck. Doch auch zwei Monate danach sind die Spuren noch nicht alle beseitigt. | Bild: Baier, Markus

Die Volksbank hatte bereits kurz nach dem 9. April darauf reagiert, dass die Automatensprengung ihre Albbrucker Filiale komplett außer Betrieb gesetzt hatte. So können die Volksbank-Kunden beispielsweise auch bei der Sparkasse Geld holen – bislang waren dafür Gebühren fällig geworden. Auch im örtlichen Edeka-Markt sei es möglich, für einen kleinen Mindesteinkaufwert sich mit Bargeld zu versorgen.

Für Termine – beispielsweise Servicegeschäfte und Beratungsgespräche – mussten die Albbrucker Volksbank-Kunden allerdings in die Geschäftsstelle nach Waldshut fahren. Auch die Mitarbeiter, die normalerweise in der Albbrucker Geschäftsstelle arbeiten, wurden seit der Automatensprengung in Waldshut eingesetzt.

Doch die Fahrten nach Waldshut haben nun ein Ende. Bis die Filiale an der Schulstraße wieder öffnen kann, hat die Volksbank ein Übergangsquartier bezogen. Dieses ist in der Eisenbahnstraße 17 – gegenüber des Norma-Discounters zu finden.

In der Übergangsgeschäftsstelle ist allerdings kein Bargeldverkehr möglich. Es stehen keine Geldautomaten oder SB-Geräte zur Verfügung. Schließlich hat die Volksbank ganz normale Büroräume bezogen, in denen aus Sicherheitsgründen nicht ohne weiteres ein Geldautomat aufgestellt werden kann.

Die Öffnungszeiten entsprechen auch künftig den gewohnten Zeiten in der ursprünglichen Filiale montags und freitags von 9 bis 12 Uhr und dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Mittwochs bleibt die Filiale geschlossen. Beratungsgespräche können in dieser Übergangsfiliale wie gewohnt, aber ausschließlich nach vorheriger Terminvereinbarung stattfinden, wie die Volksbank mitteilt. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, Termine für Beratungsgespräche in der Hauptfiliale in Waldshut zu vereinbaren.

Weitere Fälle

  • Lörrach: Am 30. Januar 2023 wurde ein Geldautomat der Sparkassen-Filiale im Lörracher Stadtteil Hauingen gesprengt.
  • Berau: Am 25. April 2024 wurde der Geldautomat der SB-Filiale der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen in Berau gesprengt.
  • Schweiz: Auch die Kantonspolizeien der grenznahen Schweizer Kantone berichteten in der Vergangenheit immer wieder von gesprengten Geldautomaten. Die jüngsten Fälle ereigneten sich am 10. Mai 2024 in Buchs im Kanton Zürich sowie am 11. Mai 2024 in Dottikon im Kanton Aargau.
  • Ermittlungen: Das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Freiburg haben eine Ermittlungskooperation gebildet. Ziel ist es, die Verbrecher zu schnappen und Vorkehrungen gegen Angriffe auf Geldautomaten zu treffen. „Das Sprengen von Geldausgabeautomaten ist seit wenigen Jahren ein Kriminalitätsphänomen, das den klassischen Banküberfall nahezu abgelöst hat“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von 2024.