Licht aus, Spot an und aus den Lautsprechern wummert die Musik zu Luellas Lied, das einen nach „Immerwo“, der zauberhaften Welt von Tommy Tailor und seiner Traumfabrik, schweben lässt. Ganze 40 Mal haben die Macher des Gloria-Theater dieses Szenario am Sonntag, 3. Juli, aufführen lassen.

Denn während Tommy Tailor auf der Bühne um seine Traumfabrik kämpft, suchen Jochen Frank Schmidt, Komponist des gleichnamigen Musicals, Produzent Alexander Dieterle und Choreografin Vanessa Vario im realen Leben nach einer passenden Besetzung für die Figur der Luella.

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Die aktuellen Darstellerinnen sind nach der coronabedingten Verzögerung aus der Rolle rausgewachsen, wie Schmidt und Vario im Vorfeld der Audition erklären: „Sie sind zu groß geworden und man merkt es auch gesanglich. Ursprünglich war nicht geplant, das Stück so lange zu spielen.“

Aus diesem Grund werden bei den Vorführungen im kommenden Herbst drei neue Gesichter die Luella verkörpern. Und dass das ganz viele Mädchen nur zu gerne tun würden, bewies das Casting am Sonntag, für das sich mehr als 70 Sieben- bis Dreizehnjährige beworben hatten.

So groß war Interesse noch nie

„Man merkt, dass das Musical gut ankommt und schon bekannt ist. So groß war das Interesse noch nie“, freute sich Schmidt, der vor der Qual der Wahl stand. Klare Vorstellungen von dem, was er von den 40 Mädchen, die es in die engere Auswahl geschafft haben, sehen und insbesondere hören will, hat der Komponist dennoch: „Es ist eine tragende Rolle und der Gesang ist entscheidend.“

Dana Reizig spielte bisher die Luella – nun ist sie leider zu alt für die Rolle.
Dana Reizig spielte bisher die Luella – nun ist sie leider zu alt für die Rolle. | Bild: Gloria-Theater

„Ich weiß ich bin ein Kind, aber was ist, wenn das meine Stärke wäre?“, heißt es in dem Lied, das die Teilnehmerinnen der Audition textsicher vorsangen und durchaus wörtlich zu verstehen ist: Die Unerschrockenheit und Ehrlichkeit, mit denen die Kinder auf der Bühne standen, zeichneten das Auswahlverfahren aus.

„Die Erfahrung war richtig cool. Und wenn es nicht klappt, ist das auch nicht schlimm. Ich habe nichts zu verlieren“, sagte die elfjährige Emily, die aus Fischingen zum Vorsingen gekommen war.

Emily Larisch (rechts) war eine der 40 Mädchen, die sich am Sonntag zur Audition auf die Gloria-Bühne wagten. Immer mit dabei: Der ...
Emily Larisch (rechts) war eine der 40 Mädchen, die sich am Sonntag zur Audition auf die Gloria-Bühne wagten. Immer mit dabei: Der Support der Familie, wie hier Mama Diana und Schwester Elisa (von links). | Bild: Maria Schlageter

Am Ende des Vorsingens wurden Phoebe Kessler, Fabienne Krause, und Claire Schmidt ausgewählt, die sich die Rolle der Luella in der Spielzeit 2022/2023 im Gloria-Theater teilen. Dass es am Ende nur drei – für jeden Tag der Showwochenenden eine – der insgesamt 40 Mädchen in den Cast des Musicals schaffen, war für Vario, Dieterle und Schmidt keine leichte Entscheidung. Niemand enttäuscht gerne Kinder.

„Es tut weh. Aber meistens nehmen die Kinder das gut auf“, weiß Dieterle aus Erfahrung. Am Ende war es die Performance auf der Bühne, die zählte und das Potenzial der Bewerberinnen. Um aus dem, was „am Anfang ein Gefühl war“, wie Luella es besingt, eine standhafte Kinderdarstellerin zu machen.

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