Ihr Traumberuf führt zum Erfolg: Pablo Amrein wurde von der IHK Schopfheim zum Prüfungsbesten, Marc Gethke von der Handwerkskammer Konstanz zum ersten Kammersieger gekürt. Beide absolvierten ihre Ausbildung bei der Wallbacher Bildungseinrichtung Christiani. Dort werden junge Menschen zwischen 17 und 35 Jahren mit Lernbehinderung in den Berufsbildern Büro, Farbe, Hauswirtschaft, Küche und Holz auf das Berufsleben vorbereitet: In der Einrichtung wird auf die speziellen Bedürfnisse der jungen Menschen eingegangen, die berufliche Eingliederung erfolgt auf der Grundlage der geisteswissenschaftlichen-anthroposophischen Sozialtherapie.

Die Ausbildung in den eigenen Ausbildungswerkstätten ist von der Handwerkskammer Konstanz, der Industrie- und Handwerkskammer Schopfheim, dem Amt für Landwirtschaft Lörrach sowie dem Regierungspräsidium anerkannt. Auftraggeber und Vermittler der Maßnahmen ist die Agentur für Arbeit in Lörrach, die gleichzeitig Kostenträger ist. Pablo Amrein (29) aus Niederhof, gebürtiger Schwabe, wurde Prüfungsbester Fachpraktiker Küche (Beikoch) im Gewerk Küche. „Ich konnte früher nicht kochen“, erzählt er. Viel lieber zog er Gemüse im heimischen Garten, das Kochen überließ er den Eltern. Die Mutter liebte die mediterrane Küche Italiens, der Vater Bio. Pablo wollte lieber Landschaftsgärtner werden. Doch nach mehreren Praktika im Rahmen der Berufsfindung, zuletzt auch bei Christiani, stand fest: „Ganz klar, ich werde Koch.“ Als der Ausbilder Fachbereich Küche bei Christiani, Reimund Jasper, im zweiten Lehrjahr unvermittelt starb, habe es ihm „den Boden unter den Füßen weggezogen“, so Amrein.

Doch er rappelte sich auf, überzeugte bei der Prüfung mit Berner Rösti und Züricher Geschnetzeltem. Jetzt absolviert Pablo eine dreijährige Ausbildung als Koch in der Novartiskantine in Wehr, bei ISS Catering. „Pro Tag müssen 260 Essen gekocht werden, im Schnitt drei bis vier verschiedene Gerichte. Dabei kommt ihm die Ausbildung zu Gute: „Ich kann meine Vorerfahrung einbringen, jeden Tag etwas anderes und immer frisch.“ Denn genauso wurde in der Lehrküche der Bildungseinrichtung gekocht. Zuerst bei Reimund Jasper, jetzt bei Küchenchef Roland Zimmermann: Immer liegt das Augenmerk auf frischen, regionalen Zutaten.

Für Marc Gethke (22) aus Laufenburg-Rhina stand schon als Kind fest: „Ich werde Maler.“ Die Handwerkskammer Konstanz kürte ihn jüngst in der Fachrichtung Maler zum ersten Kammersieger als Bau- und Metallmaler. Farben und Formen hatten Marc schon als fünfjährigen Steppke magisch angezogen. Er liebte Straßenmalkreide und verschönte damit Straßen. „Ich habe gemalt, wo Platz war“, grinst Marc. Wie erklärt er sich seinen Erfolg? „Ich bin einer, der gerne lernt und ich höre zu. Ausbilder Jens Schädlich lässt seine Erfahrung sprechen: „Wenn man Freude am Umgang mit Farben und Formen hat, wird man entweder Künstler oder Maler.“ Dass Marc unter insgesamt 14 Prüflingen seiner Fachrichtung erster Kammersieger wurde, macht Jens Schädlich stolz. Ebenso Kollegin Katja Mülhaupt, Leitung Sozialdienst: „Marc ist das lebende Beispiel dafür, dass, wenn man ein Ziel vor Augen hat, es auch erreicht.“