Alfred Eckerts Familie besitzt seit Generationen Wald in der Region um den Hochrhein. „Ich weiß gar nicht, seit wie vielen Generationen genau, aber mein Großvater und mein Vater haben immer wieder Wald dazu gekauft, und ich habe es ihnen gleich getan“, sagt Eckert, der in Albbruck wohnt. Rund 65 Hektar umfasse sein Waldbesitz. Er habe unter anderem Tannen, Douglasien, Eichen – und Fichten. Derzeit kämpft Eckert darum, sein Erbe zu erhalten. Denn der Borkenkäfer droht, einen Teil davon zu zerstören.
Horror-Invasion des Borkenkäfers: Dieses Video hat ein Waldbesitzer gedreht
„Wir sind derzeit fast jeden Tag im Wald und müssen ernten, was wir noch gar nicht ernten wollen“, sagt Eckert. Bereits im vergangenen Jahr hätten sie wegen des trockenen Sommers und der Borkenkäfer-Plage doppelt so viel Holz geschlagen wie normalerweise in einem ganzen Jahr, so Eckert: „Und jetzt haben wir bereits wieder circa einen Hektar Wald geerntet, was dem Einschlag eines normalen Jahres entspricht.“
Den Borkenkäfer bekommt Eckert auch wirtschaftlich zu spüren: „Die Preise sind zusammengebrochen. Wir verzeichnen gigantische Einbußen.“ Derzeit sei es ein Nullsummenspiel: Er erhalte für das Holz genau so viel, wie er für das Ernten ausgebe. „Andere Private sind aber noch schlimmer dran und legen sogar noch drauf.“ Eckerts Familie besitzt auch das Sägewerk Bachmutter in Hänner bei Murg. „Von unseren Pächtern weiß ich, dass der Preis für Schnittholz genauso im Keller ist wie der für Käferholz. Denn die Sägewerke ertrinken derzeit im Holz.“
Sterbende Bäume treffen Waldbesitzer auch emotional
Doch die Borkenplage bereitet Eckert nicht nur finanzielle Sorgen. „Es ist auch emotional, wenn man Bäume fällen muss, die man so lange gehegt und gepflegt hat“, sagt der Rentner. „Ich muss Bäume fällen, die noch 20 bis 30 Jahre hätten stehen müssen, um groß genug zu sein, damit sie dann meine Tochter hätte abschneiden können.“
Künftig Douglasie und Weißtanne statt Fichte?
Wie andere Waldbesitzer baut auch Eckert vermehrt Douglasien und Weißtannen an. Jedoch glaubt er nicht, dass das Ende der Fichten bald kommt: „Die Sägeindustrie benötigt überwiegend Tannen und Fichten. Und es ist nicht leicht, einen Wald umzustellen: Anstelle der abgestorbenen Fichten, wachsen bereits wieder junge nach.“