Die Freude bei den Akteuren in Bad Säckingen war jedenfalls immens, als der Minister am Freitagnachmittag die Mittel aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes persönlich im Trompeterschloss an Bürgermeister Alexander Guhl überreichte. 426000 Euro sind für die Sanierung des Bad Säckinger Waldbades bestimmt, die kommenden Herbst in die Umsetzungsphase starten soll und mit Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro zu Buche schlägt. Mit 160000 Euro beteiligt sich das Land an den geplanten Maßnahmen im Kursaal, die sich auf ein Volumen von 357000 Euro belaufen.

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Daran, dass Bad Säckingen 587000 Euro aus dem mit sieben Millionen Euro dotierten Fördertopf erhält, lasse sich sehen, welchen Stellenwert das Land auch den kleineren Tourismusmetropolen beimesse, so Wolf. Das bringe das Land auch durch die Vergabe des Titels „Kleinstadtperlen“ zum Ausdruck, den auch die Trompeterstadt seit einem Jahr führen darf. Eben diese Vielfalt des Landes und auch der Orte abseits der großen Zentren trage zur Erfolgsgeschichte des Tourismus in Baden-Württemberg bei, betonte Wolf: „Wir verzeichnen in diesem Bereich auch dieses Jahr ein Wachstum von drei Prozent und haben mit 390000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigen mehr Mitarbeiter als die Automobilindustrie.“

Es sei aber trotz allem keine ungetrübte Erfolgsgeschichte, denn das Gaststättensterben bereite den Verantwortlichen im Land große Sorge. „Hier muss die Politik die Weichen stellen, um Nachfolgern die Übernahme eines Wirtshauses zu erleichtern.“ Vergünstigungen und insbesondere die Flexibilisierung der Arbeitszeitregelungen nannte Wolf als Ansatzpunkte.

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Derweil betonte Bürgermeister Guhl die große Erleichterung bei der Stadtverwaltung, als die Förderzusagen für die beiden Projekte eingegangen sind: „Unser Waldbad ist eine der schönsten Einrichtungen dieser Art, aber ziemlich in die Jahre gekommen.“ Die Sanierungsbedürftigkeit sei offenkundig, jedoch sei unklar gewesen, wie die Stadt dies angesichts der finanziellen Gesamtsituation hätte bewältigen sollen.

Die Höhe der Förderzusage habe ebenso überrascht wie die für die Kursaalsanierung. Es sei aber auch eine Genugtuung gewesen: „Es zeigt sich, dass Baden-Württemberg der Verantwortung eines Flächenlandes bewusst ist.“ Noch dazu sei es erfreulich, da Tourismus in Bad Säckingen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei, und touristische Einrichtungen weiterentwickelt werden müssten, wolle man die Einbrüche im Gesundheitstourismus kompensieren.

Noch dazu spreche der Erfolg beider Einrichtungen für sich, so Guhl: Das Waldbad habe in der zu Ende gehenden Saison etwa 75000 Besucher verzeichnet. Der Kursaal sei ein wichtiges kulturelles Zentrum, in dem sich Traditionsveranstaltungen einer ebenso großen Nachfrage erfreuen wie neue Veranstaltungsreihen.

Wofür die Zuschüsse verwendet werden

  • Waldbad: Grundlegende Sanierungsmaßnahmen sind nach Darstellung der Geschäftsführerin der Tourismus GmbH, Gabriele Wöhrle-Metzger, insbesondere am Schwimmerbecken vorgesehen. Die Umrandung werde in Edelstahl gefasst, eine neue Verkleidung werde eingebaut. Daneben wird in die Erneuerung der Technik und energetische Maßnahmen investiert: „Ziel ist es unter anderem, die stetigen Wasserverluste zu beenden.“ Grundsätzlich seien aber auch dauerhafte Einsparungen im Betrieb zu erwarten, so Wöhrle-Metzger. Die Planungen seien im Gange, noch dieses Jahr sollen die Details im Gemeinderat dargestellt werden. Der weitere Zeitplan sehe so aus: Auftragsvergaben im Frühjahr, Baubeginn nach Ende der nächsten Freibadsaison: „Wir hoffen, dass wir dann rechtzeitig zur Eröffnung der Saison 2021 mit allem fertig sind.“
  • Kursaal: Zwei große Bestandteile hat die geplante Sanierung des Bad Säckinger Kursaals: Der Parkettboden im Hauptsaal wird ausgetauscht, dazu wird die Bestuhlung des Hauptsaals und des Konferenzraums K2 erneuert. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Thomas Ays, Leiter des Tourismus- und Kulturamtes, auf 357000 Euro. 160000 Euro davon übernimmt das Land. Die Durchführung der Baumaßnahme ist für die Sommerpause des nächsten Jahres vorgesehen, so Ays: „Im Sommer wird der Saal ohnehin nicht genutzt. Dann ist so etwas problemlos möglich.“