Susanne Eschbach

Ab morgens um 6 Uhr ist es vorbei mit der Ruhe in der Rheinbadstraße. „Im Abstand von zwei Minuten fahren die Autos durch“, seufzt Willi Spitznagel. Seit knapp drei Jahren wohnt er in seiner jetzigen Wohnung und seither ärgert er sich. Denn wenn die Autoreifen über das holprige Kopfsteinpflaster rollen und bedingt durch die enge und hohe Bebauung, ist der Geräuschpegel hoch. „Das Problem ist, dass die Autos oft zu schnell durchfahren“, sagt er. „Denn würden sie sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten, wäre das kein Problem“. Seit einigen Jahre ist die Rheinbadstraße als eine „Spielstraße„ ausgewiesen worden und darf daher nur mit zehn Stundenkilometern befahren werden.

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Hinzu kommt, dass die früheren öffentlichen Parkplätze inzwischen in Bewohnerparkplätze umgewandelt worden sind. „Trotzdem fahren immer noch viele Autos durch, auf der Suche nach einem Parkplatz“, so Spitznagel weiter. Vor allem am Wochenende und abends ist die Straße verbotenerweise fast komplett zugeparkt. Zu Zeiten also, an denen die Gemeindevollzugsbeamten der Stadtverwaltung nicht mehr unterwegs sind.

In seinem Ärger hat sich Willi Spitznagel inzwischen an das Ordnungsamt der Stadtverwaltung gewandt und hat sein Problem geschildert. „Die Stadt ist sich bewusst, dass die Autos zu schnell fahren“, so Spitznagel weiter und fügt an: „Es gibt Regeln, die nicht eingehalten werden und die Stadt weiß das“.

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Markus Haag, Leiter des Ordnungsamtes, kennt das Problem. Um die tatsächliche Menge der durchfahrenden Autos zu erfassen, hat die Stadtverwaltung Ende 2019 eine Messtafel aufgestellt. 7000 Autos pro Woche wurden damals gezählt. Doch nach Meinung von Willi Spitznagel stand die Tafel an der falschen Stelle. „Die Tafel stand kurz vor der Einfahrt der Tiefgarage“, sagt er. „Und da bremsen die Autos naturgemäß ab.“

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„Wir von unserer Seite haben alles gemacht, was zu tun ist“, so Haag. Die Straße ist ordnungsgemäß ausgeschildert und gekennzeichnet. „Leider halten sich die Autofahrer nicht daran“. Einen Blitzer an dieser Stelle aufzustellen, macht nach Meinung des Ordnungsamtsleiters, keinen Sinn. Trotzdem möchte er Willi Spitznagel mit seinem Problem nicht alleine lassen. „Das Problem in dieser Straße ist, dass es auf beiden Seiten noch Bürgersteige gibt. „Naturgemäß laufen die Fußgänger auf dem Gehsteig und die Autos haben freie Bahn, um ungehindert durchzurauschen“, so Haag.

Zwar wäre es bauchtechnisch möglich, die Bürgersteige zu entfernen, doch wäre das nur machbar, wenn ohnehin eine Baustelle in der Straße wäre. Eine weitere Möglichkeit, wäre eine Änderung der Zufahrt der Tiefgarage in der Rheinbadstraße. In diesem Bereich der Tiefgarage handelt es sich um reine Privatplätze, die von Anwohnern oder Mitarbeitern der umliegenden Händler genutzt werden. Unterirdisch ist dieser Bereich aber der Post-Tiefgarage angeschlossen und so wäre es mit einem gewissen Aufwand möglich, dass die Nutzer dieser Parkplätze statt in der Rheinbadstraße, ebenfalls die Einfahrt bei der Post in der Waldshuter Straße ein- und ausfahren. Doch handelt es sich hierbei lediglich um eine Idee des Ordnungsamtsleiters. „Das ist alles leider gar nicht so einfach, müsste natürlich erst geprüft werden“.