Andreas gerber andreas.gerber@suedkurier.de

Gute Nachrichten aus dem Kurzentrum. Das Rehaklinikum ist bislang besser durch die Corona-Krise gekommen als gedacht. „Wir sind voll in Betrieb“, freut sich Geschäftsführer Peter Mast. Wirtschaftlich sei das Haus in ruhigem Fahrwasser. Die Reha-Einrichtung fahre Volllast unter Corona-Modus, sagt Mast im Gespräch mit unserer Zeitung. Das heißt: Die Bettenzahl ist im Rahmen des Hygienekonzeptes auf 135 Betten begrenzt, „und die sind alle belegt“, so Mast. Aller Voraussicht nach werde man 2020 eine schwarze Null schreiben – und das nach Jahren der Defizite im operativen Bereich.

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  • Wie funktioniert Reha in Coronazeiten? Die Klinik habe ein engmaschiges Hygienekonzept entworfen, berichtet der Geschäftsführer. Es werden derzeit nur stationäre Patienten aufgenommen. Bei ambulanten Patienten sei das Risiko zu hoch, ihre Außenkontakte seien nicht überschaubar. Die stationären Rehabilitanden würde schon vor der Anreise gebrieft. Die Klinik schickt Fragebogen, Maske, Verhaltensregeln, „und bei Ankunft werden sie einem Coronaschnelltest unterzogen“, so Mast – ausgenommen diejenigen, die einen negativen Test vorweisen können, der nicht älter als 96 Stunden ist. Demnächst wird die Klinik am Eingangsbereich einen Fieberscanner aufbauen, der die Temperatur der Passierenden misst. „Über 37,8 Grad wird es rot“, sagt Mast.

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  • Hartes Frühjahr: Nach anfänglichen Fast-Lockdown im März hat der Geschäftsführer bislang seine Klinik sicher durch die Monate geführt. „Bei der ersten Welle mussten wir auf 13 Patienten runterfahren“, denkt Mast zurück. Ausgleichszahlungen durch Rentenversicherer und Krankenkassen haben das Überleben der Klinik mit gesichert. Gleichzeitig hat die Rehaklinik im Frühjahr als Teil des kreisweiten Coronakonzeptes ständig 20 Notfallbetten für Quarantäne-Patienten vorgehalten.
    Im Juni fuhr Mast den Betrieb schnell wieder hoch auf 120 Patienten. „Zwischen 120 und 130 waren es dann dauerhaft bis jetzt“, berichtet er. Zwischen den derzeit 135 Patienten und dem Normalbetrieb gibt es immer noch eine Differenz. Im November des Vorjahres hatte die Klinik 160 Betten belegt. Für die Differenz von 25 Betten erhält sie von den Rentenversicherern bis Ende des Jahr 75 Prozent Ausgleichs. Mast lobt die Zusammenarbeit mit den Rentenversicherungen als „sehr unbürokratisch in der Krise„.

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  • Wie geht es weiter? Für die Nach-Coronazeit hat Mast Pläne. Er will die Klinik für mehr Wirtschaftlichkeit auf zusätzliche Beine stellen. So sollen die für den Gesundheitscampus geplanten geriatrische Reha an der Rehaklinik angegliedert werden. „Das ist sinnvoll“, meint Mast, „denn das Haus hat ja bereits alle nötigen Therapie-Einrichtungen.“ Für die Geriatrie ist jedoch ein Neubau nötig. Im jetzigen Reha-Gebäude sei das nicht unterzubringen. „Ich will die Geriatrie in den nächsten ein bis zwei Jahren in Betrieb nehmen“, beschreibt Mast sein Ziel. So schnell sei ein Neubau nicht zu errichten, weshalb eventuell eine Modullösung in Frage käme. Ein weiteres Geschäftsfeld soll die Präventionsarbeit mir Firmen werden. Das sei ein neues Programm der Rentenversicherung, das in der Rehaklinik schon angelaufen sei. Ebenso werde die „Reha für pflegende Angehörige“ künftig immer mehr nachgefragt.