Stein/Schweiz – Droht dem Fricktal ein Verkehrskollaps? Dieser Frage ging ein überparteiliches Podium in Stein nach. Lösungsansätze gab es mehrere: Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, Fahrradvorzugsrouten, Hochbahn oder Seilbahn über den Rhein, neue Autobahnanschlüsse, eine grenzüberschreitende Verkehrsplanung. Die Zeit drängt, mehrere Orte am Rhein, vor allem Rheinfelden, Stein und Laufenburg, stöhnen unter dem Verkehrsaufkommen. Der Ausbau des Industriegebiets Sisslerfeld könnte die Lage noch verschärfen. Großrat Alfons Kaufmann stellte klar: „Beim Sisslerfeld sind wir nicht parat mit dem Verkehr.“
Neuerungen wie die Ampelanlagen in Rheinfelden-Ost oder Laufenburg werden als kontraproduktiv hinterfragt. Der Verkehr bleibe nicht mehr nur auf der Rheinschiene, sondern suche sich Wege durch die Dörfer. „Wir sind absolut nicht zufrieden“, sagte Großrat Andy Steinacher. „Von Magden her steht man im Stau, in Eiken haben wir ein Puff, ebenso in Laufenburg“, sagte er. „Wir müssen etwas machen.“ Eine Lösung könnte eine neue Autobahnausfahrt zwischen Mumpf und Möhlin sein. Eine mögliche Maßnahme brachte Steins Gemeindeammann Beat Käser ins Spiel: eine Hochbahn im Sisslerfeld, die auch nach Bad Säckingen führen könnte. Eine weitere Idee: Statt einer neuen Rheinbrücke bei Sisseln eine Seilbahn. Voraussetzung wäre, dass die Wehratalbahn im Raum Wehr-Schopfheim wieder aktiviert würde, dann könnte zwischen Stein und Laufenburg ein großer Terminal entstehen.
Beat Käser: „Man muss etwas machen, damit man die deutschen Grenzgänger abholen kann. Es muss schnell gehen und bezahlbar sein.“ Dazu könnten die Elektrifizierung der Hochrheinbahn und die A98 beitragen – was aber nicht schnell geht. Bezahlbar wäre aus Sicht von Großrat Andreas Fischer, „das Übel an der Wurzel zu packen“. „Wir müssen daran schaffen, dass weniger Leute ins Auto steigen, und dass das Auto besser besetzt ist.“ Francoise Moser setzte darauf, „die Leute zu sensibilisieren“.