Den Wochenendeinkauf in der Innenstadt erledigen – ganz ohne Parkplatzsuche und ohne Schlepperei. Das ist die Idee hinter der „Marktkutsche“, die an diesem Samstag in Betrieb geht. Künftig stehen samstags am Münsterplatz zwei Lastenfahrräder bereit, deren Fahrer die Einkäufe kostenlos bis an die Haustür bringen. Die Kunden können derweil weitere Zeit in der Innenstadt verbringen.
Kostenloser Service
Der Service wird von der Stadt und dem Stadtmarketingverein Pro Bad Säckingen in Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) angeboten. Um die Resonanz der Bevölkerung zu testen, beginnt zunächst eine vierwöchige Testphase. Die Marktkutsche liefert die Einkäufe innerhalb der Kernstadt, nach Obersäckingen und nach Wallbach aus.
„Das ist ein wichtiges Signal, das wir hier senden“, erklärt Bürgermeister Alexander Guhl. Denn um weiter an der Mobilitätssituation in der Innenstadt zu arbeiten, sei es wichtig, Leute in die Stadt zu bringen, die Autos aber draußen zu lassen. „Deshalb ist mir die Marktkutsche ein besonderes Anliegen“, so Guhl weiter. „Wohnen und Leben in der Stadt, da passt das Auto nicht richtig“. „Der Hintergrund ist auch der, dass die Leute wieder mehr in die Innenstadt kommen und dort ihre Zeit verbringen“, hofft Elisabeth Vogt, die Vorsitzende von Pro Bad Säckingen.
Die Stadt und die Awo haben die beiden Lastenräder bereits vor längerer Zeit angeschafft. Eines davon kann als Bürgerrad „Trompeterle“ von der gesamten Bevölkerung kostenfrei für Transporte in der Innenstadt genutzt werden. Das zweite Lastenrad wurde mit einer Kaffeemaschine ausgestattet und kann für Veranstaltungen gemietet werden.
Zwei Räder auf dem Münsterplatz
„Mit diesen beiden Rädern stehen wir künftig jeden Samstag auf dem Münsterplatz und freuen uns auf Aufträge“, betont Oliver Weinrich, der Fahrradbeauftragte der Stadt Bad Säckingen. Unterstützt wird er dabei von Alexander Benkstein und Stefan Meier. „Sollte unser Angebot angenommen werden, planen wir einen Pool an ehrenamtlichen Fahrern aufzubauen“, so Awo-Vorsitzender Meier. Dabei denkt er vor allem an Jugendliche und hat bereits Kontakt zu den Schulen aufgenommen.
Wer ab dem 2. April den kostenlosen Dienst der Marktkutsche nutzen möchte, kann sich vor dem Einkauf am Standort vor der ehemaligen Commerzbank, eine Tüte mit dem Aufdruck „Marktkutsche“ abholen. Auf der Tüte befindet sich ein Textfeld, das mit der Heimadresse beschriftet wird. Nach dem Einkauf wird die gefüllte Einkaufstüte einfach wieder am Marktplatz abgegeben.
„Natürlich transportieren wir auch andere Taschen oder Körbe, die dann mit einem Zettel mit der Adresse versehen werden“, so Meier weiter. Die Marktkutsche transportiert nicht nur die Einkäufe vom Wochenmarkt, sondern alle Einkäufe, die in der Innenstadt getätigt worden sind.