Heute ist der 11.11. Wir haben bei unseren Zünfte nachgefragt, wie sie die Fasnacht planen. Manche lassen Veranstaltungen ausfallen, andere wollen Hallentermine mit 2G durchziehen.

Narrenzunft Bad Säckingen setzt streng auf 2G

Hier wird die Fasnacht wohl mit den gewohnten Veranstaltungen stattfinden, aber alles mit 2G. „Stand jetzt, können wir alle Veranstaltungen auch in den Innenräumen wie Gallusturm und Kursaal durchführen“, erklärt Zunftmeister Rolf Meyer. „Wir haben es uns wirklich lange überlegt“, sagt Meyer. „Aber die Leute wollen Fasnacht.“ Damit nichts passiert, greift die 2G-Regelung nicht nur bei den Besuchern. „Bei allen Mitwirkenden und beim Personal im Hintergrund, wird darauf geachtet, dass sie geimpft oder genesen sind“, verspricht der Zunftmeister. Bereits am 6. Januar wird mit der Anklage des Bürgermeisters im Gallusturm die Bad Säckinger Fasnacht eingeläutet. Beim Wäldertag und beim Wiiberklatsch gibt es lediglich die Einschränkung, dass das Rathaus an diesen Tag nicht wie gewohnt für die Narren geöffnet sein wird. Der Umzug und das Baumstellen am Wäldertag bleibt aber. Auch der Narrenspiegel im Kursaal ist an drei Abenden geplant. Meyer: „Und auch hier gilt 2G für alle – vor und hinter der Bühne“. Bei den Umzügen am Wäldertag und am Fasnachtsmändig appelliert Meyer an die Vernunft der Zuschauer. „Das können wir leider nicht kontrollieren“, sagt er.

Die Fasnacht in Wehr und Öflingen

Die beiden Narrenzünfte im Wehratal planen noch sehr vorsichtig ihre närrischen Aktivitäten. Dabei wagt man sich in Wehr etwas weiter vor, Öflingen ist zurückhaltender. Heute wird in Wehr die Fasnachtsverkündung stattfinden – an der frischen Luft am Bahnhof. Es gelte 3G und Dokumentationspflicht, sagt Zunfträtin Petra Meier. „Der Zunftabend mit 2G ist beschlossen“, so Meier weiter. Die Narren seien bereits in der Planung. Auch der Hemdglunkiball soll stattfinden, ebenfalls unter 2G. Der Narrenmarkt sei noch in Diskussion, da dieser eingezäunt und mit Zugangsbeschränkung stattfinden müsse. Umzüge werde es aber wohl nicht geben, da die Zugangskontrolle zu aufwendig sei. Die strengen Auflagen sind für die Öflinger Narren zu viel: „Wir wollen für alle Fasnacht machen und darum diesmal ziemlich aussetzen“, so Zunftmeister Michael Sutter. Die Proklamation sei darum abgesagt. Auch der Schällenmarkt sowie der Kinderball werden nicht stattfinden, zu unsicher sei die aktuelle Lage. Das Narrenbaumstellen können sich hingegen beide Zünfte im kleinen Rahmen vorstellen.

Auch die Hexen in Wehr würden gerne mal wieder feiern wie vor Corona.
Auch die Hexen in Wehr würden gerne mal wieder feiern wie vor Corona. | Bild: NZ Wehr

Laufenburg will noch Entwicklung abwarten

Thomas Scherzinger, Zunftmeister der Narro-Altfischerzunft geht aktuell davon aus, dass die Tschättermusik normal durchgeführt werden kann. „Was die Städtlefasnacht angeht, sind wir auf die Verordnungen des Landes angewiesen – sobald wir diese haben, werden wir die Umsetzung mit der Stadt und innerhalb der Fasnachtsvereine abstimmen“, erklärt Thomas Scherzinger, „wir werden daher vermutlich erst Anfang des nächsten Jahres eine finale Entscheidung treffen“.

Murg: Ein bisschen Fasnacht wird schon gehen

Roland Ebner, Präsident der Narrenzunft Murg, erachtet es als oberstes Gebot, „kein vermeidbares Risiko einzugehen.“ Zum heutigen Zeitpunkt sei eine verlässliche Aussagen für die ganze Saison nicht möglich. Allerdings glaubt er schon, dass ein bisschen Fasnacht möglich wird. Einige Aktivitäten könnten wohl stattfinden, für andere werde es Anpassungen geben müssen, manche könnten den Hygieneanforderungen zum Opfer fallen. Am heutigen 11.11 werde auf der Murger Mitte jedenfalls die Fasnachtseröffnung gefeiert. Hierbei habe man schon Veränderungen umgesetzt. Der Platz wurde gewechselt – zwar immer noch auf der Murger Mitte, aber genau gegenüber dem Murger Rathaus, wo eine größere Fläche zur Verfügung steht. Die Kontaktnachverfolgung sei sichergestellt und bei den Einlässen werde 3G kontrolliert. Unterm Strich erachtet Ebner aber die Chance auf eine „normale“ Fasnacht als gering. Das sehe man schon an den zahlreichen Absagen von Umzügen und Narrenmärkten in der Umgebung.

Auch die Chrutschlämpe aus Rüßwihl wollen an der Fasnacht 2022 wieder Grund zum Lächeln haben.
Auch die Chrutschlämpe aus Rüßwihl wollen an der Fasnacht 2022 wieder Grund zum Lächeln haben. | Bild: Peter Schütz

Chrutschlämpe feiern mit 2G im Lamm

Auch die Rüßwihler Chrutschlämpe wollen heute Abend Fasnachtseröffnung feiern. „Allerdings gilt im Gasthaus Lamm 2G und die Zunftmusik muss draußen auftreten“, berichtet Kanzelarin Sophia Lüttin. Blick voraus: „Wir möchten unsere Veranstaltungen soweit wie möglich durchführen.“ Bei den Freiluft-Veranstaltungen Hemdglunki, Rosenmontag und beim traditionellen Wecken am Faiße Dunschtig sieht sie keine allzu großen Probleme. Zweifel hat sie beim Narrenratsabend: „Ob dieser, wie wir ihn kennen, stattfinden kann, können wir jetzt noch nicht abschätzen“, so Sophia Lüttin.

Görwihl will keinen 2G-Neunerratsabend: Denn der wäre nur für Geimpfte oder Genesene

Obwohl der Hotzenneunerrat Görwihl letzten Samstag das Motto verkündet hat, wird die Fasnacht wohl eher mager bleiben. So fällt etwa der Neunerratsabend komplett flach, berichtet Neunerrats-Chef Martin Zajac. Begründung: „Ein Neunerratsabend wäre, Stand heute, nur als 2G-Veranstaltung möglich.“ Die 2G-Regel bedeutet, dass alle Besucher aber auch alle Akteure geimpft oder genesen sein müssen. Das sei jedoch für die Zunft keine Option. Denn Fasnacht soll für alle sein, 2G spalte dagegen, so Zajac. Allerdings plane man eine Alternative mit Fasnachtsfrauen und Hotzenblitzzunft. Mehr will er noch nicht sagen. Infos dazu sollen folgen. Den Rosenmontags-Umzug wolle man jedoch versuchen zu veranstalten – aber wohl eher ohne Abschluss in der Hotzenwaldhalle.