„Bei der Elektrifizierung der Hochrheinbahn ist derzeit viel in Bewegung – für Bad Säckingen bedeutet das Projekt einen Quantensprung im öffentlichen Personennahverkehr“ – so Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl in seinem Referat auf dem 19. politischen Aschermittwoch der Freien Wähler im Hotel Zur Flüh.

Der Bahnhof in Wallbach ist ein Erfolg – und kostet viel Geld

Worauf er damit anspielte, wurde in seinen Ausführungen bald klar – stand doch die hierbei neu entstehende Haltestelle in Wallbach im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Der Erfolg von Regionalbahnen, so Guhl, hänge auch von der Zahl der Haltestellen ab – zugleich sei ein solcher für die Attraktivität eines Ortes von großer Bedeutung. „Der Bahnhalt in Wallbach war eine Herausforderung, wir sind an diesem Ziel dran geblieben und haben es geschafft – auch weil der Landkreis Waldshut sich hier erfolgreich eingebracht hat“, so Guhl.

Gerhard Faller, Vorsitzender der Freien Wähler Bad Säckingen (rechts), dankte Bürgermeister Alexander Guhl für seine Ausführungen zum ...
Gerhard Faller, Vorsitzender der Freien Wähler Bad Säckingen (rechts), dankte Bürgermeister Alexander Guhl für seine Ausführungen zum Ausbau der Hochrheinbahn. | Bild: Alexander Jaser

Ein Erfolg, der jedoch für die Stadt mit einigen Kosten verbunden sei. Bei den gegenwärtigen Planungskosten von 2,8 Millionen Euro, rechne die Stadt mit einem Eigenanteil von 620.000 Euro – hinzu kämen rund 650.000 Euro für den Umbau des Bahnhofes in Bad Säckingen, der mit 2,9 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagt sei. Allerdings sei hier die Beteiligung am kommunalen Beitrag der Gemeinden für das Gesamtprojekt eingerechnet.

Elektrifizierung der Hochrheinstrecke startet im Herbst 2025

Da es wenige Einsprüche gegen das Bahnprojekt gebe, könne mit einem Baubeginn für das Großvorhaben bei zunächst noch laufendem Verkehr im Herbst 2025 gerechnet werden. Angesichts einer Bauzeit von zwei Jahren rechnet Guhl damit, dass mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2027 nicht nur der elektrische Betrieb der Hochrheinbahn, sondern auch der neue Bahnhof in Wallbach seinen Betrieb aufnehmen werde. „Es ist noch offen, wer die Strecke dann betreiben wird, dies wird noch ausgeschrieben“, führte Guhl weiter aus und verwies darauf, dass die zukünftige Regio-S-Bahn Wallbach als Wohnort noch attraktiver machen werde.

Wallbachs Ortsvorsteher und Kreisrat Fred Thelen blickt mit Wehmut auf die Eröffnung des Bahnhofes in Wallbach Ende 2027 – er wird dann ...
Wallbachs Ortsvorsteher und Kreisrat Fred Thelen blickt mit Wehmut auf die Eröffnung des Bahnhofes in Wallbach Ende 2027 – er wird dann nicht mehr im Amt sein. | Bild: Alexander Jaser

Zum Thema Güterverkehr auf der Hochrheinstrecke hielt sich Guhl bedeckt: „Alle sagen, es werde keinen Güterverkehr geben. Doch wer auf diese Strecke kommen möchte, hat auch das Recht dazu. Niemand weiß, welche Anträge gestellt werden“, erklärte er. Wallbachs Ortsvorsteher Fred Thelen verwies darauf, dass selbst die Bundesbahn die Hochrheinstrecke für den Güterverkehr nicht für geeignet halte. Dagegen spräche neben engen Streckenabschnitten und Steigungen auch die Taktung der Personenzüge.

Seinen Rückblick auf die Entstehung des Bahnhofes verband er mit einem wehmütigen Ausblick: „Als ich vor 36 Jahren erstmals für den Ortschaftsrat in Wallbach kandidiert habe, freute ich mich, dass es einmal einen Bahnhof in Wallbach geben werde. Da ich am 12. April 2026 alle politischen Ämter abgebe, werde ich bei seiner Einweihung nicht mehr im Amt sein.“

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