Der Januar war seit langer Zeit wieder einmal ein Wintermonat, wie ihn sich die Winter- und Schneeliebhaber vorstellen. Der gegenüber der Norm von 1991 bis 2020 0,2 Grad Celsius (°C) zu kalte und 6:20 Stunden zu sonnenscheinarme mittlere Wintermonat war in Bad Säckingen mit einem Niederschlagsüberschuss von 113,5 Litern pro Quadratmeter (l/m²) der niederschlagsreichste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen 1966.
Das Jahr 2021 startete in Bad Säckingen mit dem aus 2020 stammendem Tief „Lisa“ grau in grau und mit 3,8 l/m² Regen. Bis zum 6. Januar dümpelte eine „Gammel-Wetterlage“ ohne Bewegung, Sonnenschein und Niederschlag vor sich hin, bis Tief „Ahmet“ am Dreikönigstag mit einer Tages-Höchsttemperatur von –0,1 °C für den ersten Eistag (Dauerfrost) und den ersten Schneefall des Jahres sorgte. Von der vier Zentimeter hohen Schneedecke blieben bis zum Abend des 7. jedoch nur noch Reste übrig.
In der zurückliegenden sehr trüben ersten Januarwoche zeigte sich die Sonne keine Minute. Nach diesem grauen Monatsstart gab ab dem 8. Hoch „Antje“ den Ton an und brachte nach sternenklaren und frostigen Nächten viel Sonnenschein. Mit einer Tageshöchsttemperatur von –0,8°C gab es den zweiten Eistag des Jahres. In der Nacht auf den 12. brachte Tief „Dimitrios“ mit einem Schwall maritimer Kaltluft neben Schnee und Regen auch einen lebhaften Wind nach Bad Säckingen.
Am 13. und 14. fielen bei Dauerregen mit 49 l/m² innerhalb von 24 Stunden 58 Prozent des normalen Januarniederschlages. Am Vormittag des 14. ging der Regen dann in Schnee über und es sollten die heftigsten Schneefälle der vergangenen Jahre werden. Nach diesem massiven Wintereinbruch war die erste Januarhälfte 1 °C zu kalt, mit 98 l/m² und einer Schneedecke von 30 Zentimetern fielen 116 Prozent des normalen Januar-Niederschlages, die Sonne schien an 17 Stunden 31 Prozent des Januarsolls.
Auch zum Start in die zweite Januarhalbzeit waren wir fest in der winterlichen Hand von „Dimitrios“. Mit minus 2,5 °C als Tages-Höchsttemperatur hatten wir am 16. den dritten Eistag. Bei weiteren Schneefällen wuchs die Schneedecke bis 17. mit 37 Zentimetern auf den höchsten Wert seit 5. März 2006. Nach diesem vorläufigen Winter-Höhepunkt ging es ab 18. mit Unterstützung von Hoch „Dragiza“ trotz Nachtfrösten mit Tauwetter dem Schnee langsam an den Kragen. Von 21. bis 24. waren die Nächte wieder frostfrei und mit Regen und Schneefall erhöhte sich die Niederschlagssumme um 12 l/m². Die Schneedecke war noch nicht komplett abgetaut, als es ab 24. mit Nachtfrösten sowie Schnee- und Graupelschauern nochmals winterlich wurde.
Überschwemmungen
So bescherte Tief „Goran“ am 27, dem letzten winterlichen Tag des Monats, nochmals acht Zentimeter Neuschnee, bevor am 28. mit lebhaftem Wind aus Südwesten sehr milde Luft herangeführt wurde. Ergiebiger Dauerregen und heftige Regenschauer, gepaart mit extremen Tauwetter ließ die Pegel der Bäche und Flüsse rasant ansteigen und führte zu Überschwemmungen. Bis zum Monatsende sorgten weitere Niederschläge in Form von Regen für den höchsten Bad Säckinger Januarniederschlag seit Messbeginn 1966.