Michel Gottstein

Als Bürgermeister Alexander Guhl und Tourismusdirektor Thomas Ays die Infozelle am Dienstag einweihten, konnten sie schon eine erste positive Bilanz ziehen. Die Besucher hatten am Wochenende beherzt zugegriffen, so dass „wir am Montag die Infozelle fast komplett neu auffüllen mussten“, berichtete Thomas Ays.

Die neue Infozelle des Tourismus- und Kulturamtes steht auf dem Spitalplatz.
Die neue Infozelle des Tourismus- und Kulturamtes steht auf dem Spitalplatz. | Bild: Michael Gottstein

Besonders beliebt war der Erlebnisführer der Ferienwelt Südschwarzwald, und auch das Stadterlebnismagazin sowie die Wander- und Radführer fanden ihre Abnehmer. Stolz ist das Amt auf die Tourfoxmap, eine analoge Karte mit digitalen Erlebniswelten.

Printmaterialien beliebt

„Das Amt investiert viel in digitale Angebote“, erklärte Bürgermeister Guhl, aber offenbar bleiben auch konventionelle Printmaterialien beliebt. Durch die Aufstellung der zweiten Zelle wollte man sicher gehen, dass auch Touristen, die nicht am Bahnhofsplatz vorbeikommen, sondern gleich die Altstadt ansteuern, dort eine Infozelle finden, die rund um die Uhr Prospekte feilbietet. „Auf den Münsterplatz passt die Zelle nicht unbedingt, daher haben wir den Spitalplatz gewählt – er liegt zentral, man findet die Zelle leicht, aber sie stört dort nicht“, so Guhl. Die Zelle wird täglich kontrolliert und aufgefüllt.

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Die roten Telefonzellen waren und sind immer noch ein Londoner Wahrzeichen. Die hiesigen Zellen sind zwar ebenfalls rot, aber es handelt sich nicht um englische, sondern um ausgemusterte deutsche Telefonzellen. „Bis nach der Jahrtausendwende konnte man sie von der Telekom bekommen, doch mittlerweile wurden die meisten entsorgt, daher mussten wir unsere Zelle über Ebay besorgen“, sagte Thomas Ays.

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Auch wenn die Entwicklung des Tourismus noch nicht genau abschätzbar ist, wagten Guhl und Ays eine vorsichtige Zwischenbilanz. Nachdem die Grenzen zur Schweiz Mitte Juni geöffnet wurden, verzeichnet die Stadt wieder mehr Tagestouristen, und an schönen Tagen ist die Innenstadt voll.

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Schwierig sei die Situation der Hotels und Gasthäuser, berichtete Ays: „Die Menschen sind noch zurückhaltend bei den Übernachtungen.“ Weil viele Bürger in diesem Sommer wohl nicht in die klassischen Ferienländer reisen werden, hofft Bad Säckingen, dass Gäste für Kurzreisen oder Tagesausflüge an den Hochrhein kommen. Doch die Konkurrenz schläft nicht: „Österreich fördert den Tourismus mit einem 20-Millionen-Euro-Budget – da können wir nicht mithalten“, meinte Ays. Doch er hoffe, dass Bad Säckingen dank digitaler Medien bekannter werde: So werde der Imagefilm der Stadt auf Facebook oft angeschaut, und ein neuer Film sei in Arbeit.