Lange schon leiden Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule und Werner-Kirchhofer-Realschule unter massivem Platzmangel, lange wird eine Abhilfe in Form eines zusätzlichen Gebäudes herbeigesehnt, das die provisorische Containerlösung ersetzen soll. Nun wird es konkret: In jüngster Sitzung präsentierte Architekt Jörg Wegfahrt eine Vorentwurfsplanung für einen Neubau. Dieser ist Basis für die Erstellung eines Zuschussantrags und gibt einen Eindruck von den zu erwartenden Kosten, die sich auf knapp 3,4 Millionen Euro belaufen dürften, bis das Gebäufe 2022 gebaut wird.
Etwa ein Drittel der Baukosten könnten eben über einen Landeszuschuss gedeckt werden. Weitere Mittel erhofft sich die Stadt aus dem Ausgleichstock. Der Gemeinderat befürwortete die Vorplanung und das weitere Vorgehen, hatte aber insbesondere bei den Feinheiten Beanstandungen. Derweil sorgt bei der Stadtverwaltung auch die Tatsache für Kopfzerbrechen, dass allmählich die Platzressourcen für derartige Bauvorhaben im Schulbezirk ausgehen.
Vorwiegend bemängelten die Ratsmitglieder Stephan Muster und Alexander Wunderle (beide SPD), dass das Gebäude weder barrierefrei geplant ist, noch dass eine spezielle Lüftungsanlage vorgesehen sei, was gerade nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie sicherlich ratsam wäre. Beides wäre ohne größeren Aufwand planerisch noch machbar, wie Architekt Wegfahrt erklärte. Zusätzliche Vorkehrungen werden aber natürlich auch zu Mehrkosten führen, gab er zu bedenken.
Das wichtigste Ziel wird freilich erreicht: Der Flächenmangel, der laut Stadtbaumeisterin Margit Ulrich an beiden Schulen eklatant ist, kann durch den Neubau zumindest teilweise entschärft werden. Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude mit etwa 1180 Quadratmetern Gesamtnutzfläche. Darin soll es sieben Klassenzimmer mit je 75 Quadratmetern geben – Platz für jeweils 30 Schüler. Geplant sind außerdem drei Gruppenräume und eine Bibliothek sowie WC-Anlagen. Auch die Option einer etwaigen Gebäudeaufstockung um eine weitere Etage sei laut Wegfahrt gegeben.
Gebaut werden soll das Gebäude im Bereich des bisherigen Bolzplatzes im südlichen Bereich des Schulcampus. Genutzt werden die neuen Räumlichkeiten vorwiegend von der Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule die auch die deutlich größeren Platznöte habe, so Margit Ulrich. Die Realschule profitiere von der Entzerrung bei den bislang gemeinsam genutzten Räumlichkeiten und erhalte dadurch mehr Platz.