Effizienter, zielgerichteter, mit weniger Risiken für Mensch und Umwelt: So soll die Bekämpfung von Ratten und anderen sogenannten Schadnagetieren in Bad Säckingens Kanälen künftig erfolgen, wie Tiefbauamtsleiter Jürgen Huber dem Gemeinderat darstellte.

Das bisherige Vorgehen erweise sich seit Jahren als nicht sonderlich erfolgreich und als mit zu vielen unerwünschten Nebenwirkungen behaftet. So werden bisher alle zwei Jahre 200 Kilogramm Gift in 1000 Kanalschächten in der Stadt ausgelegt. Das eingesetzte Rattengift regelmäßig bei Hochwasser weggespült, so Huber. Auch gebe es beim bisherigen Vorgehen keine Erfolgskontrolle, sondern Köder würden lediglich ausgetauscht oder aufgefüllt.

Nun sollen moderne Möglichkeiten angewandt werden, bei denen zugleich 95 Prozent weniger Gift eingesetzt werden muss. Dabei kommen spezielle Boxen zum Einsatz, die sich bei Hochwasser selbst schließen.

Zunächst sollen ab Herbst 30 Boxen mit nichtgiftigem Futter großflächig an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet in Kanalschächten verteilt werden, um eine Bestandsaufnahme zu erhalten. An den befallenen Stellen werde dann das Gift ausgelegt. Gegebenenfalls würden weitere Boxen nachbestellt, so Huber.

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Dieses Verfahren könnte nach Einschätzung von Huber durchaus im oberirdischen Schadnager-Kampf, etwa auf Spielplätzen, eingesetzt werden, für den aber das Ordnungsamt zuständig sei. Auch könnten gerade auf Spielplätzen Mülleimer häufiger geleert werden, um Ratten möglichst wenig Nahrungsangebot zu liefern.

Gleichwohl appellierte er aber auch an die Bürger, sich an gängige Regeln zu halten. Denn in der Regel tauchten Schädlinge immer dann auf, wenn sich Menschen falsch verhielten und etwa Müll wild ablagerten oder Essensreste über das Abwassersystem entsorgten.

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Trotz allem bremst Jürgen Huber all zu große Euphorie: Selbst unter idealen Bedingungen könne die Rattenpopulation lediglich reduziert werden: „Wir werden aber nie bei Null ankommen.“