„Der Rhein will bewundert werden, er will verführen, und vor allem will er die Menschen zusammenbringen und die Rheinliebe entfachen“, heißt es auf einer Infotafel. Das Rheinufer soll aber nicht nur bewundert, sondern auch bewandert werden. Dies ist in der Gemeinde Stein problemlos möglich, denn der dortige Rheinuferweg wurde im Rahmen des IBA-Projektes „Rheinliebe“ auf einer Länge von 1500 Metern neu gestaltet. Am Samstag fand die Einweihung und Segnung des Projektes statt.

Marion Rudin, Pierre Sandoz und Mike Sawlewicz (von links) vom Naturschutz-Verschönerungsverein Stein genießen die Aussicht von der ...
Marion Rudin, Pierre Sandoz und Mike Sawlewicz (von links) vom Naturschutz-Verschönerungsverein Stein genießen die Aussicht von der neuen Plattform. | Bild: Michael Gottstein
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Auf dem Platz vor der historischen Holzbrücke begrüßte Steins Gemeindeammann Beat Käser bei schönstem Wetter Vertreter der Partnergemeinden und der IBA Basel. Im September 2015 gab der Steiner Gemeinderat eine Studie in Auftrag, um den Rheinuferweg als Teil des Gesamtprojekts „Rheinliebe Extended“, das sich von Bad Bellingen bis Bad Säckingen erstreckt, aufzuwerten. Workshops und Infoabende bereiteten die Bevölkerung auf das Vorhaben vor, so Käser, und im Juni 2018 billigte die Gemeindeversammlung den Kredit von 1,4 Millionen Franken. Im Dezember 2019 begannen die Bauarbeiten, die bereits im Sommer 2020 weitgehend fertig waren. Als letzte Maßnahme wurde kürzlich die Rampe am ehemaligen Lindt-Haus fertiggestellt. Sie bietet nun einen barrierefreien Zugang von dem Platz vor der historischen Holzbrücke zum Rheinuferweg.

Der Rheinuferweg ist nicht nur leicht begehbar, sondern bietet auch Attraktion und Stellen mit hoher Aufenthaltsqualität: So wurde beim Badestrand unterhalb des Kraftwerks eine Grillstelle geschaffen. Unterhalb des alten Zollhauses, in dessen Erdgeschoss ein gastronomischer Betrieb eingerichtet werden soll, entstand eine zwölf Meter breite Sitztreppe. Weiter westlich befindet sich die „Große Nische“ für Spiel und Sport mit Sitzbank, Tischen, Grillstelle und Brunnen. Eine Aussichtsplattform, die ein Stück weit in den Rhein hineinragt, bietet einen wunderbaren Blick auf den Fluss, die Silhouette Bad Säckingens und die im Zuge des Kraftwerkbaus geschaffene Fridolinsinsel, deren Flora und Fauna die Besucher per Fernglas beobachten können;

Tobias Matt (links) und Tom Herrlich vom THW Bad Säckingen verbanden die Rheinufer per Motorboot.
Tobias Matt (links) und Tom Herrlich vom THW Bad Säckingen verbanden die Rheinufer per Motorboot. | Bild: Michael Gottstein

Wissenswertes erfährt man auf den Infotafeln, die der Naturschutz- und Verschönerungsverein aufgestellt hatte. Bei den Adler-Terrassen im Westen wurde der Zugang zum Rhein verbessert, und die dortige Aussichtsplattform bietet einen Blick von Mumpf bis zur Trompeterstadt.

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Deren Bürgermeister Alexander Guhl lobte die gute Zusammenarbeit mit der Schweizer Nachbargemeinde: „Von unserem Rathaus aus konnten wir die Baufortschritte am Schweizer Ufer verfolgen.“ Auf deutscher Seite wurde die Bootsanlegestelle für Wanderboote im August 2020 eingeweiht, die Kosten betrugen 40.000 Euro. Die 100.000 Euro teure Neugestaltung des Brunnenplatzes in Wallbach wurde im September 2020 abgeschlossen. Die Planung für den Rheinuferweg in Wallbach (Kosten: 20.000 Euro) stehe kurz vor dem Abschluss. Guhl: „Der Gemeinderat wird dann entscheiden, wie es weitergeht.“ Die Projekte auf deutscher Seite werden zu 70 Prozent von Interreg gefördert.

Einen wunderbaren Blick auf den Fluss, die Fridolinsinsel und die Silhouette Bad Säckingens hat man von der Aussichtsplattform am ...
Einen wunderbaren Blick auf den Fluss, die Fridolinsinsel und die Silhouette Bad Säckingens hat man von der Aussichtsplattform am Schweizer Rheinufer. | Bild: Michael Gottstein

Die reformierte Pfarrerin Beate Jaeschke und der katholische Pfarreiseelsorger Berthold Keßler erteilten dem Projekt den Segen. Der Rhein sei mit seinen Biegungen und Wendungen ein Sinnbild für das menschliche Leben, und als gemeinsame Lebensader solle er Menschen verbinden und nicht trennen. Zahlreiche Vereine hatten am Einweihungstag Stände entlang des Weges aufgebaut, und das THW bot einen Fährbetrieb zwischen Stein und Bad Säckingen an.