Für Fred Thelen, Ortsvorsteher von Wallbach, ist es eine lapidare Feststellung: „Die asiatische Tigermücke ist in Wallbach angekommen.“ Für die Stadt Bad Säckingen bedeutet es eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
„Die Tigermücke bedeutet ein potenzielles Gesundheitsrisiko, denn diese Art ist aggressiver als die einheimische Stechmücke. Im Gegensatz zu den heimischen Arten fliegt und sticht sie auch tagsüber“, erklärt Ralf Däubler, Sachgebietsleiter für Umwelt und Energie.
Aufgabe der Stadt sei es nunmehr, die Bürgerschaft gegenüber der Tigermücke zu sensibilisieren. „Vor allem werden wir darüber aufklären, was jeder Einzelne tun kann, um einem Risiko entgegenzuwirken“, ergänzt er.

Das Rathaus warnt vor Hysterie
Gegenwärtig gebe es Fundmeldungen aus dem gesamten Kernort Bad Säckingen und aus Wallbach, während Rippolingen und Harpolingen bisher noch nicht betroffen seien. Für Hysterie bezüglich etwaiger Gesundheitsrisiken sieht Däubler jedoch keinen Anlass: „Das Insekt gilt zwar als Krankheitsüberträger, doch bis jetzt wurde in ganz Deutschland noch kein Nachweis darüber geführt, dass eine Krankheit tatsächlich übertragen wurde.“
Konkret festgestellt worden sei die aus Asien eingeschleppte Stechmücke in Bad Säckingen erstmals 2024. „Und es wird sich in der Zukunft nicht verhindern lassen, dass sie sich hier weiter ausbreitet“, ergänzt Roland Baumgartner vom Referat für Feuerwehr und Katastrophenschutz. Allerdings sei es möglich, bei sorgsamer Beachtung einiger Grundregeln die Ausbreitung des Insekts einzuschränken. Hierbei orientiere sich die Stadt laut Däubler an den Empfehlungen verschiedener Fachverbände sowie anderer Städte wie Stuttgart oder Berlin.
Die asiatische Tigermücke liebt stehende Gewässer
„Die idealen Brutstätten für diese Insekten sind stehende Gewässer – das kann der kleine Zierteich im heimischen Garten, ein Wasserfass, eine Gießkanne oder eine Blumenvase sein. Die Mücke braucht zur Brut ein Behältnis mit Wasser, in fließenden Gewässern kommt sie hingegen nicht vor“, erläutert Däubler. Wenn möglich solle das Wasser in diesen Behältnissen täglich geleert oder gewechselt werden, im Gartenteich seien hingegen Lebewesen wie Goldfische eine gute Hilfe, „denn Insekten dienen den Fischen als willkommene Nahrungsquelle“.

Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, so Baumgartner weiter, „werden die Tiere früher oder später bei uns heimisch werden, auch wenn wir das Problem in den öffentlichen Gewässern gegenwärtig im Griff haben“. Eine Entwicklung, die sich letztlich jedoch nicht verhindern lasse, „denn wir werden von invasiven Arten in der Tier- und Pflanzenwelt heimgesucht“, ergänzt Däubler.
Wer eine vermeintliche Tigermücke bei sich festgestellt habe, könne versuchen, diese in einem kleinen Behälter zu fangen und zur Bestimmung zu ihm aufs Rathaus bringen, bietet Däubler an und verweist auf eine Broschüre mit Tipps zum Schutz vor der Tigermücke. Diese befinde sich gegenwärtig im Druck und könne schon bald auch auf der Homepage der Stadt abgerufen werden.

Die Ausbreitung der Tigermücke wird weiter beobachtet
„Wir werden die Lage in den kommenden Jahren weiter aufmerksam beobachten, wissen jedoch nicht, wie sie sich weiterentwickeln wird“, legt Däubler dar und rät vor allem Teichbesitzern zu einem Insektenschutz an den Fenstern. Wo ein Vorkommen der asiatischen Tigermücke gesichert sei, empfiehlt Baumgartner als weitere Maßnahme den Einsatz des biologischen Bekämpfungsmittels Culinex Tab plus.
Weitere gezielte Hinweise werde die Stadt in naher Zukunft an die Besitzer von Kleingärten sowie an Kleintierzüchter geben, doch letztlich sei jeder einzelne zur Mitarbeit aufgerufen: „Ganz wesentlich ist nun die Prophylaxe. Was kann jeder Haushalt tun und wie kann man sich vor den Stichen schützen?“, legt Däuber abschließend dar.