In Bad Säckingen gibt es seit geraumer Zeit gefühlt unendlich viele Baustellen, die zu keinem Ende zu kommen scheinen. Sie machen Krach und Dreck, es ist irgendwie ungemütlich in der Innenstadt. Außerdem verschlimmern Absperrungen und Umleitungen die ohnehin angespannte Verkehrssituation vor Ort. Autofahrer stehen entnervt im Stau.
Zuständig für die Baustellen in der Stadt sind – bis auf wenige Ausnahmen von eher kleinerer Dimension – die Stadtwerke. Das Nahwärmenetz wird ausgebaut und im Zuge dessen, wo nötig, alte Strom-, Gas- und Wasserleitungen zeitgleich gegen neue ausgetauscht, welche die Versorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleisten.
Den Verantwortlichen bei den Stadtwerke ist natürlich bewusst, dass jede Baustelle für die Bevölkerung eine Last ist. Deshalb sei man bestrebt, die notwendigen Arbeiten an den verschiedenen Leitungen in einem Rutsch und so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, wie Geschäftsführer Udo Engel und Philipp Stiegeler, Leiter Technik und Assetmanagement, versichern. Sonst müsste man die eine oder andere Straße in einigen Jahren wieder aufreißen.
Das aktuelle Vorgehen bedeutet Planungssicherheit für die Anwohner, was besonders für die Geschäftswelt in der Innenstadt von Bedeutung ist. Engel: „So ist die nächsten 50 Jahre Ruhe.“ „Und wir haben ein Netz, das dem neuesten Stand der Technik entspricht“, so Stiegeler. Das Thema Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit spielt für die Stadtwerke hier natürlich auch eine Rolle.
Der Zeitaufwand für die Bauarbeiten wird im Vorfeld fix festgelegt. Jedoch warten stets etliche Unabwägbarkeiten. So kamen es im Winter zu wetterbedingten Verzögerungen, der Denkmalschutz bremste die Arbeiten auf dem Spitalplatz zusätzlich aus und Corona sorgte für Materialengpässe und Quarantäne für eine ganze Baufirma.
Einige Baustellen konnten mittlerweile trotz allem bereits abgeschlossen werden. Etwa die auf dem Spitalplatz, in der Metzgergasse und in der Güterstraße. Bis in vier bis acht Wochen soll auch an den anderen Stellen wieder Ruhe einkehren – bautechnisch.
Das sind aktuell die größten Baustellen der Stadt
Metzgergasse/Fischergasse/Spitalplatz: Die Bauarbeiten stehen für den ersten Bauabschnitt für den Anschluss der kompletten Altstadt an das Nahwärmenetz. Dadurch lässt sich – Stichwort Energiewende – viel CO2 einsparen. Bei der Gelegenheit werden die Strom-, Gas- und Wasserleitungen ebenfalls ausgetauscht und es werden Breitbandkabel verlegt. Die jetzt noch laufenden Arbeiten an der Querung Steinbrückstraße/Fischergasse und in der der Fischergasse selbst, sollten bis Ende Monat abgeschlossen sein.

Hauensteinstraße: Auch hier werden derzeit auf der südlichen Seite der Straße neue Wärmeleitungen eingebaut. Das gleiche erfolgte in 2020 bereits auf der anderen Straßenseite. Aus verkehrstechnischen Gründen wurden die Arbeiten auf zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Die Fertigstellung wird noch etwa sechs bis acht Wochen dauern.

Münsterplatz: Das ist keine Baustelle, sondern ein Abstellplatz für die örtlichen und regionalen Baufirmen, die hier Material lagern und ihre Maschinen abstellen können, solange die Arbeiten in der Altstadt dauern.

Weihermatten: Hier wurden die Strom-, Gas- und Wasserleitungen erneuert. Außerdem hat Badenova eine Gashochdruckleitung verlegt. Die Bauarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.
Parkstraße: Die vor etwa sechs Wochen begonnen Bauarbeiten dienen ebenso dem Wärmenetzausbau. Die Häuser werden ans Wärmenetz angeschlossen, ebenso der Campus-Kindergarten. Wegen des felsigen Untergrundes muss mit schwerem Gerät gearbeitet werden. Mit der Fertigstellung wird in vier bis sechs Wochen gerechnet.

Schulhausstraße/Grabenstraße: Das ist wohl die längste Baustelle der Stadtwerke – und die, die den Verkehrsfluss in der Stadt am meisten stört. Hier werden die alten Wasser- und Gasleitungen im Zuge der „Erneuerungsstrategie“ – im Sinne einer zukunftssicheren Versorgung – ausgetauscht. Die Arbeiten haben vor etwa vor etwa vier Wochen begonnen. Sie werden noch etwa vier bis sechs Wochen dauern.
