Harald Schwarz

Blinde Zerstörungswut traf diese Woche die beliebte Säckinger Strandbar. Unbekante hinderließen in der Nacht von Montag auf Dienstag mit Brandstiftung und Sachbeschädigung Spuren der Verwüstung. Die Strandbar wurde zerstört und angezündet. „Das ist ein enormer Schaden, auch im Zusammenspiel der bisherigen Einbußen durch die Corona-Pandemie“, sagt Pächter Pavlos Karageorgis.

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Die Kripo und Spurensicherung aus Waldshut waren da, um Fingerabrücke zu entnehmen. Aber es sei schwierig, das Ergebnis in Verbindung mit der Tat zu bringen. Der Weg des Vandalismus sei aber rekonstruierbar, so Karageorgis. „Bis gestern Nacht ein Uhr haben wir gearbeitet. Wir wollten ja so schnell wie möglich wieder aufmachen“, erklärt der Pächter. Seit ersten Juli ist die Strandbar, auch als Traumstrand bekannt, wieder geöffnet.

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Der Betrieb der Strandbar geht auch nach der Tat weiter. Bereits die fünfte Saison hat Pavlos Karageorgis das Gelände gepachtet, zusammen mit dem oberhalb gelegenen Café „Schlosspark“ und dem „Teehäuschen“. Wegen der Corona-Pandemie blieben viele
Besucher weg. „Die Leute haben Angst“, sagt Karageorgis.

Systematisch wurde das Mobiliar zusammengetragen und verbrannt.
Systematisch wurde das Mobiliar zusammengetragen und verbrannt. | Bild: privat

Der Betrieb gehe deshalb mit reduziertem Umfang weiter. „Die Pacht wird dennoch pünktlich abgebucht. Ich bin nicht der Typ Mensch, der um Nachlässe bittet“, sagt Karageorgis. Was nicht ausschließt: wenn man auf ihn zugekommen wäre. Ist man aber nicht. „Für mich, gut zu wissen“, meint Pavlos Karageorgis mit ironischem Unterton. Gut angekommen sei die Strandbar nach anfänglicher Skepsis. „Wir haben klein angefangen“, erläutert Karageorgis. Es wurden Erfahrungen gesammelt und kontinuierlich verbessert. Viele Besucher kommen aus der Schweiz. Umso dramatischer war der Umsatzausfall während der Grenzschließung zu unserem Nachbarland. Die meisten Schäden, verursacht durch den Brand der Strandbar, konnten bereits wieder repariert werden. Eine Schreinerei war umgehend zur Stelle.

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„Ich war zuerst sehr wütend, aber es haben sich so viele Leute per Telefon, auf Instagram und Facebook gemeldet und ihre Hilfe angeboten“, freut sich Pavlos Karageorgis. Auf der einen Seite habe man einen materiellen und finanziellen Verlust, aber auf der anderen Seite erkenne man, dass es Menschen gebe, die „einfach so“ helfen wollen. Grundsätzliche Unterstützung habe er durch seine Frau und die langjährigen Mitarbeiter.

Der Erstattung des entstandenen Schadens sei als Versicherungsfall problematisch. Die Haftpflichtversicherung versichert zwar den Schaden Dritten gegenüber, im vorliegenden Fall jedoch nicht den eigenen Schaden. Es müsse ein Zaun um das Gelände gebaut werden. Spuren des Aufbrechens müssten erkennbar sein, erklärt Karageorgis.

Aber: „Die Besucher würden sich dann fühlen wie im Käfig“. „Es wäre für den Gast unangenehm. Das wollen wir nicht vermitteln“. Es solle relaxte Urlaubsstimmung vorhanden sein. Und so kommt es, was die Paragrafen der Versicherung besagen: es ist Nichts versichert. Also kommt der Pächter selbst für den entstandenen Schaden auf.