Seit letzter Woche bietet das Testzentrum im Bad Säckinger Kursaal einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche für alle an. Die Tests stehen allen Interessierten auch ohne speziellen Nachweis oder Anlass zur Verfügung, es ist keine ärztliche Überweisung erforderlich. Testen lassen können sich Bürger der Stadt Bad Säckingen, aber auch Auswärtige. Mein Chef Andreas Gerber kommt aus der Nachbargemeinde Rickenbach. Kein Problem, er hat trotzdem zügig einen Termin bekommen.
Test einmal pro Woche kostenlos
Für alle ist der Test einmal pro Woche kostenlos. Wer zusätzlich einen zweiten Test innerhalb einer Woche durchführen lassen möchte, muss diesen allerdings selbst bezahlen. Das Testzentrum ergänzt die Testmöglichkeiten bei Arztpraxen und Apotheken und wird von der Stadt Bad Säckingen betrieben und vom technischen Hilfswerk und dem Roten Kreuz durchgeführt.
Bis zu 180 Tests pro Tag
Derzeit werden dort täglich bis zu 120 Schnelltests durchgeführt, die Kapazitäten könnten bei entsprechendem Bedarf jedoch auf 180 Tests erhöht werden, sagt Nicolas Lauber vom THW-Ortsverband Bad Säckingen. Am Dienstag, 23. März, seien insgesamt 115 Tests im Kursaal durchgeführt worden, so Lauber weiter. Die Nachfrage nach den Tests im Kursaal nimmt stetig zu: „Am vergangenen Samstag waren erstmals alle angebotenen Termine ausgebucht, daher haben wir das Angebot bereits von 80 auf 120 aufgestockt,“ gibt THW-Zugführer Benedikt Kammerer Auskunft.
Donnerstag, 18. März: Legen wir los, der Testlauf beginnt. SÜDKURIER-Redaktionsleiter Andreas Gerber bucht über die Internetplattform auf der Homepage der Stadt Bad Säckingen einen Termin für den kommenden Dienstag, 23. März, um 17.15 Uhr. Die Terminvergabe klappt unkompliziert und ist in wenigen Minuten erledigt. Gerber ist begeistert: „So ein einfaches Anmeldetool sieht man nicht oft.“ Wenn mein Chef damit so gut klarkommt, dann muss was dran sein, denn er ist nicht grad ein Computer-Nerd (sagt er übrigens selber von sich). Also, nach der Wahl des Termins gibt er lediglich Name und Anschrift, eine Email-Adresse und das Geburtsdatum an. Gleich im Anschluss erhält er von der Stadt eine Email mit Informationen zu seinem Testtermin. Ging ratzfatz, der Anfang war gemacht.
Dienstag, 23. März, 17.15 Uhr: Zum vereinbarten Termin erscheint Andreas Gerber im Testzentrum im Kursaal. Bei der Anmeldung im Foyer überprüfen Mitarbeiter der Stadt die mitgebrachten Unterlagen und den Personalausweis. Es sei denn, man ist stadtbekannt. Am Dienstagabend waren dies unter anderem Stadtförster Gabriel Hieke und Martina Kupczynski, stellvertretende Leiterin des Tourismusamtes. Alle Daten werden datenschutzkonform auf separater Infrastruktur gespeichert, nach dem Prinzip der Datensparsamkeit.
17.17 Uhr: Nach der Anmeldung im Foyer erhält Andreas Gerber einen Ausdruck mit einem eigens für ihn erstellten QR-Code, unter dem er später sein Testergebnis online einsehen kann, und einen Aufkleber mit einer Nummer. Die Nummer gibt die Testreihenfolge an und wird einfach vorübergehend an der Kleidung angebracht.
17.18 Uhr: Im Testzentrum sind zwingend FFP2-Schutzmasken vorgeschrieben, auch die Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden. Zusätzlich ist der Testbetrieb als Einbahnstraße realisiert, damit sich die Wege im Kursaal nicht kreuzen. Durch die vorherige Terminvergabe sind nur wenige Bürger gleichzeitig im Kursaal.
17.19 Uhr: Im Kursaal angekommen, hier gibt es mehr als ausreichend Platz, um mit dem nötigen Sicherheitsabstand das Aufrufen der eigenen Nummer abzuwarten. Im Hintergrund sind die vier Testkabinen zu sehen, in denen die Abstriche unter Schutz der Privatsphäre von den Mitarbeitern des Technischen Hilfswerkes durchgeführt werden.
17.24 Uhr: Nach einer kurzen Wartezeit ist es soweit. Benjamin Dryja vom Technischen Hilfswerk führt mit einem Probentupfer den Rachenabstrich für den Antigen-Schnelltest durch. Das dauert nur wenige Sekunden und ist nicht im Geringsten schmerzhaft, sagte Andreas Gerber. Alternativ kann der Abstrich auch durch die Nase vorgenommen werden.
17.25 Uhr: Der Tupfer wird anschließend in ein Röhrchen mit einem Extraktionspuffer eingeführt, in dem die Probe gelöst wird. Die Flüssigkeit wird dann auf den Reagenzträger des Schnelltests aufgetragen. Nach etwa 15 Minuten färbt sich der Test und zeigt entsprechend ein positives oder negatives Ergebnis an.
17.28 Uhr: Bei der anschließenden Dokumentation übermittelt Ramona Schuster vom DRK Rickenbach das Ergebnis an Lars Schuster vom THW Bad Säckingen. Nach dem Test können Bürger auf das Ergebnis warten oder es sich online zusenden lassen. Im Hintergrund (von links) Tristan Janke, Jannik Mayer und Benedikt Kammerer.
17.30 Uhr: Nach 15 Minuten ist der Corona-Schnelltest bereits fertig. Der Ablauf des Testverfahrens war ebenso einfach wie die vorherige Anmeldung, berichtet Andreas Gerber. Und das Ergebnis? Er entscheidet sich, nicht zu warten, sondern lässt sich das Ergebnis online zusenden. Nach letzten Formalitäten geht es am oberen Ausgang des Kursaals wieder nach draußen.
17.44 Uhr: Auf Gerbers Handy piepst es. Eine Mail kommt rein. Die Nachricht der Stadt Bad Säckingen erreicht Andreas Gerber bereits 29 Minuten, nachdem er im Kursaal zum Test eingecheckt hat. Auf der Mail findet sich der Link zum hinterlegten Ergebnis. Es ist negativ. Tags drauf machen wir einen Schnappschuss davon. Fazit meines Chefs: Was die Stadt hier mit THW und DRK und Pro Bad Säckingen installiert hat, ist einfach und funktioniert tadellos. Gerber: „Das hat Palmer-Qualität.“