Die Laufenburger Stadtverwaltung bereitet alles dafür vor, um in der Luttinger Möslehalle ein lokales Impfzentrum einrichten zu können. Wie bereits in anderen Teilen des Landkreises Waldshut sollen sich hier über 80-jährige Senioren wohnortnah gegen Covid 19 impfen lassen können. Das lokale Impfzentrum steht Impfberechtigten aus Laufenburg, Murg und Albbruck offen. Noch stehen allerdings Datum und Umfang der Impfaktion nicht fest. In letzter Konsequenz entscheidet darüber das Sozialministerium in Stuttgart, das die nötigen Impfdosen freigeben muss.
Möglicherweise kann bereits nächste Woche in Luttingen geimpft werden. „Diese Woche findet der Impftermin für den Bereich Klettgau statt. Wir wären dann nächste Woche an der Reihe“, antwortete der Laufenburger Bürgermeister Ulrich Krieger, der sich augenblicklich selbst in Quarantäne befindet, am Dienstag auf eine Anfrage unserer Zeitung. Die Bekanntgabe des Impftermins erfolge auch für die beteiligten Gemeinden meist recht kurzfristig, die Stadt sei aber für den Tag X vorbereitet.
Noch seien weder Impftermin noch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen klar, bestätigte auch der Allgemeinmediziner Olaf Boettcher, der als Pandemiebeauftragter im Landkreis die dezentralen Impfzentren als Pilotprojekt auf den Weg brachte. Am Dienstag besichtigte Boettcher die Möslehalle, um die Abläufe am Impftag planen zu können.
Wie Stadträtin Gabriele Schäuble am Montag im Laufenburger Gemeinderat als Vertreterin des Bürgermeisters mitteilte, habe die Stadt vergangene Woche alle noch nicht geimpften über 80-jährigen wegen eines möglichen Impftermins in Luttingen angeschrieben. Laut Bürgermeister handelt es sich allein in Laufenburg um rund 500 über Personen, die sich bis Dienstag zurückmelden konnten. „Wir werden die zur Verfügung stehenden Impftermine dann nach dem Alter zuteilen“, sagte Schäuble.
Um die Impfaktion baldigst zu ermöglichen, sei die Sitzung des Gemeinderats Laufenburg eine Woche vorverlegt worden, erklärte am Montag die Bürgermeisterstellvertreterin. Denn weil im Laufenburger Ratssaal die für Innenräume vorgeschriebenen Mindestabstände zwischen Personen nicht eingehalten werden können, tagt der Gemeinderat seit Ausbruch der Pandemie in der Möslehalle. In der Woche, in der die Impfung frühestens stattfinden könnte, war ursprünglich eine Gemeinderatssitzung terminiert.
31 Mutationsfälle in Laufenburg
Auch in Laufenburg breitet sich unterdessen das mutierte Virus in der dritten Welle schnell aus. Vom 19. auf den 21. März stieg laut Landratsamt Waldshut die Zahl der aktuell mit Sars-CoV-2 infizierten Personen von 21 auf 29 an. „Ein Hauptgrund für den Anstieg ist die Ausbreitung der britischen Mutation. Insgesamt konnten bislang in Laufenburg 31 Mutationsfälle nachgewiesen werden“, erklärte das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung. Die Kontaktnachverfolgung sei aber nach wie vor gewährleistet. Ausbrüche in Betreuungs- oder Pflegeeinrichtungen seien nach Kenntnisstand des Landratsamts nicht für den sprunghaften Anstieg verantwortlich.
Stand Dienstag 12 Uhr verzeichnete das Landratsamt in Laufenburg 24 aktive Coronafälle – bis 15 Uhr sollten es dann 27 sein. Für zwölf der mis Mittag bekannten Fälle bestand laut Landratsamt ein Nachweis über eine Infektion mit der britischen Virusvariante. Von den bislang insgesamt 31 Mutationsfällen in Laufenburg entfielen 25 auf die britische Variante, sechs Proben werden derzeit noch sequenziert.