Helmut Koher

Besitzer von Photovoltaikanlagen freuen sich, Landwirte machen sich dagegen Sorgen: Der Hitzejuli 2022 steht in Bad Säckingen im krassen Gegensatz zum Juli 2021. War der Juli im Vorjahr mit 243 Litern pro Quadratmeter der nasseste Juli seit Messbeginn, so zeigt sich der Juli in diesem Jahr von einer ganz anderen Seite.

Der trockenste Juli seit Messbeginn 1966

Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt war der Monat 2,9 Grad zu warm und 84,5 Stunden zu sonnenscheinreich. Mit gerade einmal 19,8 Litern pro Quadratmeter Regen war es außerdem der trockenste Juli seit Messbeginn 1966. Es fielen nur 18,3 Prozent des sonst üblichen Niederschlags.

Aber der Reihe nach: Die Kaltfront von Tief „Ulrike“ verdrängte die schwülwarme Luft zum Start in den Juli ostwärts und brachte uns in Bad Säckingen bei einer Tageshöchsttemperatur von 22,4 Grad sogar sechs Liter pro Quadratmeter Regen. Mit Hoch „Hartmut“ stieg die Temperatur am 3. wieder auf 29,6 Grad Celsius an. Ein Gewitter in der Nacht auf den 4. Juli mit 5,8 Litern und ein kurzer Schauer am 5. Juli mit mageren 0,6 Litern sorgten für den vorerst letzten Regen.

Unter der Regie von Hoch „Iosiv“ und einer östlichen Bisenströmung waren die Folgetage mit Nachttemperaturen um 12/13 Grad, Tagestemperaturen um 26°C und viel Sonnenschein sehr erträglich. Ein Wermutstropfen: durch dieses Sommerwetter war es weiterhin viel zu trocken. Hoch „Iosif“ sorgte ab dem 12. für den Beginn einer neuen Hitzewelle. Mit 33,7 Grad hatte diese am 14. den Höhepunkt in der ersten Julihälfte, wenigstens kühlte es nachts weiterhin auf angenehme Temperaturen ab. Somit war die erste Julihalbzeit 1,1 Grad zu warm, mit 13,2 Litern fiel erst zwölf Prozent des normalen Juliniederschlages und die Sonne schien an 165 Stunden schon mehr als der Julinorm entsprechend.

Spanische Hitze am Hochrhein

Auch zum Start in die zweite Julihälfte setzte sich unter der Regie von Hoch „Jürgen“ die Hitzewelle mit Sonnenschein von früh bis spät und ohne jeglichen Niederschlag fort. Am 18. verzeichneten wir mit 35 Grad den ersten Wüstentag (ab 35 Grad) und am 19. mit 37 Grad die höchste Temperatur seit dem 25. Juli 2019, den vorläufigen Höhepunkt der spanischen Hitzeblase.

Auch im August geht die Hitzewelle weiter.
Auch im August geht die Hitzewelle weiter. | Bild: Guenter Albers

Mit der Zufuhr von sehr warmen und feuchten gewitterträchtigen Luftmassen aus Südwest wurde es sehr unangenehm „dübbig“, wie die Schweizer sagen. Mit einem Taupunkt von 19 Grad am Nachmittag war die Schwüle sogar gesundheitsgefährdend.

Nach 15 niederschlagsfreien Tagen in Folge gab es am 20. mit 1,4 Litern den ersten Niederschlag. Bei weiteren leichten gewittrigen Schauern erhöhte sich der Monatsniederschlag bis zum 24. Juli auf 19,8 Litern pro Quadratmeter, das waren nur 18 Prozent des normalen Bad Säckinger Juliniederschlages.

Am 24. wurde bereits die durchschnittliche Julisonnenscheinzeit übertroffen und in der Nacht auf den 26. gab es mit einer Tiefsttemperatur von 20 Grad die zweite Tropennacht des Jahres. Bis zum Monatsende blieb es dann bei hochsommerlichen Temperaturen sehr sonnig und trocken, aber nachts gab es wenigstens angenehme Durchlüfttemperaturen.

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