Bernau – Die Idee zu dem Themenweg hatte Robert Rosenfelder, der Vorgänger von Margret Köpfer als Leiter des Hans-Thoma-Kunstmuseums. Mit seiner Idee sei er 2018 zu Alexander Schönemann gegangen, der damals gerade zum Bürgermeister der Gemeinde gewählt worden war und den vorgeschlagenen Künstlerweg für Bernau ganz prima fand, berichtet Rosenfelder.

Die Konzeption steht und die Entwürfe für die Tafeln an den acht Stationen sind in Auftrag gegeben. Auf ihnen werden Thomas Gemälde, die er von den jeweiligen Aussichtspunkten aus geschaffen hat, dargestellt und erläutert. Auch Ruhebänke mit Blick auf die Szenerie sollen an einigen Stationen aufgestellt werden. Rosenfelder erklärt, wie Hans Thoma bei seinen Bernauer Landschaftsbildern gearbeitet hat: „Vor Ort hat er von dem gewählten Landschaftsmotiv zunächst Zeichnungen angefertigt. Seine Ölbilder entstanden nach den Zeichnungen aber im Atelier, manchmal erst Monate oder Jahre später.“ Und: „Ein besonderer Reiz des Künstlerwegs ist, dass man sich nach der Wanderung die Originale der Landschaftsbilder im Thoma-Museum anschauen kann.“ Das Museum besitze indes nur einige der von Thoma geschaffenen Bernauer Landschaftsgemälde. Ein besonders reizvolles zeigt einen Blick ins Bernauer Tal von einem Standort an der heutigen Landesstraße Richtung Todtmoos aus, es stammt aus dem Jahr 1904. Das Museum hatte es 2012 erworben. Es ist die erste Station des Künstlerwegs.

Der fünf Kilometer lange Rundweg rund um Oberlehen beginnt am Loipenzentrum. Eine der Stationen ist das Geburtshaus des Malers in Oberlehen,. Das Haus ist an Privatpersonen vermietet, man findet hier aber auch das originale Geburtszimmer von Hans Thoma. Robert Rosenfelder und der Müllheimer Kunsthändler Gottfried Pütz haben es 2018 gemeinsam gestaltet. Mit der originalen Täfelung und der zeittypischen Ausstattung vermittelt es die Atmosphäre, in der die Familie Thoma in ihrer Zeit gelebt hat. Es kann nach Vereinbarung besichtigt werden. „Vor dem Geburtshaus soll eine Tafel viel deutlicher auf das Thoma-Geburtshaus hinweisen, als das derzeit der Fall ist.“ Im Moment gibt es nur ein Hinweisschild und den Gedenkstein neben dran. Der Stein wurde 1912, noch zu Lebzeiten von Hans Thoma, bei Thomas letztem Besuch in seiner Heimatgemeinde eingeweiht. Umgezogen ist die Familie später innerhalb von Oberlehen in das Uhrmacherhaus, das neben dem heutigen Hotel „Schwanen“ stand und 1930 bei einem Brand zerstört wurde. Auch hier wird eine Station eingerichtet.

Stolz ist Robert Rosenfelder auf eine Panorama-Fotografie aus den 1910er-Jahren, die an einer weiteren Station gezeigt wird. Auf dem langen schmalen Streifen aneinandergesetzter Einzelbilder kann man fast das gesamte Bernauer Tal mit fast allen Ortsteilen überblicken. Das Original der Fotografie befindet sich in Bernauer Privatbesitz.

„Jetzt hoffen wir, dass der Weg bis zum Thoma-Tag fertig wird, spätestens aber bis zur Thoma-Jubiläumsausstellung im Herbst anlässlich des 185.¦Geburtstags und 100.¦Todestages des Künstlers“, so Robert Rosenfelder.