Gudrun Deinzer

Beim TuS ist man, zu Recht, stolz auf die Sportanlage. Mit finanzieller Unterstützung des Sportbunds, der Stadt und von dort auch tatkräftiger Unterstützung durch die professionelle Beantragung der Fördergelder und später der Bauleitung, hatten alle Offiziellen mit dem TuS an einem Strang gezogen. Hinzu kam eine geradezu unglaubliche Spendenbereitschaft der Bonndorfer für ihren TuS, womit 170 000 Euro Spendengelder zusammenkamen. Und der TuS selbst hat sich freilich auch nicht lumpen lassen: 3500 Arbeitsstunden haben die aktiven Vereinshelfer geschuftet für den Sportplatz, der nun von zahlreichen Jugendmannschaften sowie von Schülern genutzt und gelobt wird.
 

Eine Dukumentation der besonderen Art, nun bestellbar beim TuS Bonndorf.
Eine Dukumentation der besonderen Art, nun bestellbar beim TuS Bonndorf. | Bild: Gudrun Deinzer
Vom Spatenstich bis zur Vollendung: In dem neuen Buch ist alles festgehalten.
Vom Spatenstich bis zur Vollendung: In dem neuen Buch ist alles festgehalten. | Bild: Gudrun Deinzer

"Wir wollten ein Erinnerungsstück zusammenstellen. Denn das ist sicher eine Geschichte, die sich auf Jahrzehnte nicht wiederholen wird", sagt Charly Strauß, während er das Erinnerungsbuch zeigt, das er und Leichtathletik-Chef Olaf Thor über die Schaffensphase zusammengestellt haben. "Es sind hier wirklich praktisch alle Helfer verewigt, die abends und jedes Wochenende geschuftet haben", meint Olaf Thor. In Vorher-Nachher-Manier gibt es Bilder von großen Aufräum-Maßnahmen, wo mit großem Gerät und großer Körperkraft noch größeren "Beton-Felsformationen" zu Leibe gerückt wird, die etwa für die Beseitigung der alten Flutlichtanlage erst einmal zerkleinert werden mussten. Baumfällaktionen, Boden und Drainage verlegen, Randsteine setzen, Mauerbau – alles ist dokumentiert. Und es gibt in dem Buch auch spektakuläre Bilder des neuen Sportplatzes von oben aus der Vogelperspektive.
 

Vielleicht sei es auch gut, so eine Dokumentation im Verein stehen zu haben, damit man sich immer daran erinnere, dass es nicht selbstverständlich sei, einen solchen Sportplatz zu haben, findet Charly Strauß. "Auch für die Jugend braucht man eine Erinnerung, damit sie sehen, wie viel Arbeit dahinter steckt", so Olaf Thor.
 

Flashmob im Waldstadion: Ein perfekter Tag für ein perfektes Fest. Der TuS Bonndorf präsentierte sich und seine Abteilungen im Juli im ...
Flashmob im Waldstadion: Ein perfekter Tag für ein perfektes Fest. Der TuS Bonndorf präsentierte sich und seine Abteilungen im Juli im modernisierten Waldstadion. Eine bunte Mischung aus Sport und Show begeisterte Hunderte Zuschauer. Ute Kaiser von der Turnabteilung holte den Vorsitzenden Norbert Plum (Mitte) zum Flashmob aller Abteilungen des TuS Bonndorf auf den Kunstrasen. Bild: Daniele Schüle | Bild: Daniele Schüle/Gerald Edinger

"Alle, die hierher kommen, bestätigen uns, dass es die beste Sporteinrichtung weit und breit ist", freut sich Charly Strauß einerseits. Aber er mahnt auch schon seit der TuS-Hauptversammlung und damit lange vor der Einweihung: "Es wird über die Jahre eine wahrscheinlich viel größere Aufgabe, die Einrichtung zu pflegen und zu schützen." Wie Recht er behalten sollte, zeigen die ersten auch mutwilligen Sachbeschädigungen an Tartanbahn und Kunstrasen. Allerdings sind es nicht nur die Kinder und Jugendlichen, die man wohl im Auge behalten muss. Schon recht früh hat der Verein nachgelegt und viele Aschenbecher aufgestellt, damit es für die Raucher gar kein Problem ist, ihre glühenden Zigarettenstummel fachgerecht zu entsorgen, was bisher tatsächlich eben nicht immer passiert.

Das Stadionbuch

Das TuS-Bilderbuch über die Sportplatzsanierung 2015 bis 2017 ist zunächst in einigen Probe-Exemplaren aufgelegt worden. Interessierte tragen sich bis Ende September in eine Liste beim Vereinsvorsitzenden Norbert Plum (Sparkasse) oder im Vereinsheim ein. Je größer die Auflage wird, umso preiswerter ist hinterher das einzelne Exemplar.

"Ich frage mich, was die Leute denken"

Norbert Plum, 60, ist Vorsitzender des TuS Bonndorf. Unter seiner Leitung ist der Sportplatz saniert worden.
 

Norbert Plum – TuS Bonndorf-Vorsitzender.
Norbert Plum – TuS Bonndorf-Vorsitzender. | Bild: Gudrun Deinzer

Herr Plum, welche Erfahrungen haben Sie mit der neuen Sportanlage gemacht?

Was das Sportliche anbelangt, zum Fußballspielen und für die Leichtathleten, ist das, was wir hier hingestellt haben, optimal. Ich höre nur Lob aus allen Richtungen, die Kinder, die Trainer aller Vereine sind begeistert. Auch die Fußballer, die hierher kommen, sagen durch die Bank, dass das der beste Kunstrasen ist, auf dem sie je gespielt haben.

Leider hat sich früh herausgestellt, dass das nicht alle zu schätzen wissen. Es gibt schon die ersten Sachbeschädigungen. Welche?

Am ärgerlichsten ist der Schaden auf dem Kunstrasen. Er ist nicht sehr groß, vielleicht wie ein Handteller. Aber man sieht deutlich, dass der Rasen angebrannt worden ist, böswillig und mit voller Absicht ist das gemacht worden. Das ärgert mich maßlos. Auch ist bei einem der Basketballkörbe das Netz schon kaputt. Und das geht nicht, wenn man damit einfach Ball spielt. Das gleiche passiert mit Tornetzen. Da gehen Leute mit Feuer und Schere hin. Ich frage mich, was sich die Leute bei so etwas denken.

Wie hoch sind die Schäden bisher?

Man kann das nicht auf Heller und Pfennig benennen. Rainer Buhl von der Firma Rievo hat uns gesagt, dass alle Bodenschäden und das Netz am Basketballkorb circa 1000 Euro Reparatur kosten würden.

Gibt es einen Verdacht, wer das war?

Nein, das gibt es nicht. Ich kann nur sagen, dass alle, denen der Verein am Herzen liegt, stinkesauer sind und mit höchster Aufmerksamkeit alles beobachten werden, was nach sinnloser Zerstörungswut aussieht. Es gibt da von unserer Seite aus Null Toleranz. Teilweise ist das auch Gedankenlosigkeit. Da stellen sich Zuschauer mitten auf die Tartanbahn und rauchen, die es wirklich besser wissen müssten. Das alles ist auch in der Platzordnung, die mehrfach aushängt, geregelt.

Werden Sie den Schaden polizeilich anzeigen?

Ja, das müssen wir und wir werden es auch künftig tun. Insgesamt sind für die Sportanlage 620 000 Euro ausgegeben worden und die Helfer im Verein haben über 3500 Stunden Arbeit, Wochenende für Wochenende, eingebracht. So etwas kann man nicht einfach auf sich beruhen lassen. Im Übrigen müsste auch klar sein, dass sowohl Lehrer eine Aufsichtspflicht haben, wenn sie mit Schülern hier sind. Wie es nach vier Sportstunden aussieht, auf der Terrasse oder dem Balkon ist einfach nur traurig. Und auch Eltern sollte klar sein, dass sie immer für ihre Kinder haften.