Die Solargarage von Solarcomplex in der Bahnhofstraße in Bonndorf ist offiziell in Betrieb. Das jüngste Projekt von Solarcomplex in Bonndorf, das Unterstellmöglichkeiten für Autos, Boote, Wohnmobile, Wohnwagen, Traktoren und mehr bietet und zugleich der Stromerzeugung dient, ist in einer kleinen Feierstunde den interessierten Gästen vorgestellt worden.
Während in den tieferen Lagen dicker Nebel herrschte, strahlte über Bonndorf die Sonne. „Das scheint ein guter Standort für die Solargarage zu sein“, sagte Bene Müller, Vorstand der Solarcomplex AG. Wie Müller rückblickend erläuterte, hatte Solarcomplex den Grundstücksstreifen neben der Heizzentrale für das Nahwärmenetz in der Bahnhofstraße schon vor geraumer Zeit erworben, um dort ein Solarfeld für die Unterstützung der Nahwärmeversorgung zu bauen. Diese Pläne waren dann aber überflüssig geworden, weil es über eine Kooperation mit Dunkermotoren möglich wurde, die betriebliche Abwärme zu nutzen.
Die Planänderung
Was also tun mit dem gekauften Grundstück? Klar war laut Müller, dass es auf jeden Fall für die Produktion von regenerativen Energien genutzt werden sollte. Und so entstand die Idee, Unterstellplätze in Kombination mit einer großen Photovoltaikanlage zu errichten. Nach den Worten von Solarcomplex-Vorstandsmitglied Florian Armbruster kommt das Garagen-Angebot auch an. Die Hälfte der Plätze sei bereits vermietet, sagte Armbruster.
In dem Garagenkomplex, dessen Südwände und Dächer mit Solarmodulen bestücke sind, stehen 21 mietbare Stellplätze mit Beleuchtung und Stromanschluss zur Verfügung. Investiert wurden rund 300.000 Euro. Die Photovoltaikanlage hat laut Bene Müller eine Leistung von 190 Kilowatt. Gerechnet wird mit einem Jahresstromertrag von rund 200.000 Kilowattstunden. Damit kann der private Strombedarf von knapp 200 Menschen gedeckt werden, sagte der Solarcomplex-Vorstand.
Für einen weiteren Ausbau der Solarenergie sieht Bene Müller in Bonndorf noch reichlich Potenzial, auf privater, aber auch kommunaler Ebene. Die Idee dahinter sei der Ausbau einer dezentralen Energieversorgung. Mit vielen kleinen Anlagen könnten die großen Kraftwerke ersetzt werden.
Was das Garagenangebot betrifft, hofft Bene Müller, dass bis Mitte 2020 alle Stellplätze vermietet sind. Demnächst soll das Gelände umzäunt werden, sodass der Zugang nur für Befugte möglich ist. Der produzierte Strom wird ins Netz eingespeist. Eine Umwandlung des Stroms in Wärme – für das Nahwärmenetz – wäre nicht wirtschaftlich, so die Informationen von Bene Müller und Florian Armbruster.
Bürgermeister Michael Scharf, der nebsen zahlreichen Gästen zur Einweihungsfeier gekommen war, lobte das Engagement der Firma Solarcomplex, das auf dem Regionalprinzip basiere. Von Anfang an sei die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Unternehmens angenehm gewesen, Versprechen seien immer eingehalten worden, sagte der Bürgermeister.