Stefan Limberger-Andris

16 Douglasien und 16 Traubeneichen – Stadtförster Steffen Wolf hatte sich im Vorfeld der Bürgermeistertagung in Bonndorf ins Zeug gelegt und 32 Pflänzchen aus einer Pflanzschule für den symbolhaften Start der Aktion besorgt.

Dass letztlich im Zuge der Veranstaltung lediglich 27 Exemplare an die kommunalen Spitzen verteilt wurden, lag daran, dass einige der Bürgermeister verhindert waren. In der Sitzung im Gebäude der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen sprachen die Bürgermeister auch über den schlechten Zustand des Waldes im Landkreis.

Die symbolische Geste, finanziell spendiert von der Stadt Bonndorf, solle den Ideenreichtum in den kommunalen Verwaltungen befeuern, dem sich verschlechternden Waldzustand kreativ zu begegnen, erläuterte Michael Scharf im Gespräch. Egal wo Bäume auch immer gepflanzt werden und welche Aktionen angeschoben werden – Nutznießer soll der Wald sein. Auch innergemeindliche und -städtische Bereiche könnten profitieren.

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Bonndorf ist beim Aufforsten der vom Borkenkäfer gebeutelten Waldbereiche schon jetzt aktiv. Steffen Wolf orderte nicht lediglich 32 Setzlinge aus einer schwäbischen Baumschule von der Alb. Um die Baumschule für eine Lieferung zu bewegen, habe er sogleich eine stattliche Anzahl Douglasien geordert, die derzeit im Stadtwald gepflanzt werden.

Damit ist zwar ein Anfang für den Fortbestand gemacht, das Borkenkäferproblem für die kommenden Jahre allerdings sicherlich nicht gelöst. Der Stadtwald weist derzeit noch einen hohen Nadelholzanteil und recht wenige Laubholz auf (siehe Info „Die Waldschäden“).

Sollte es auch in den nächsten Jahren zu langen Trockenperioden und einer feuchtwarmen, länger andauernden Witterung kommen, werde es weiterhin Borkenkäferbefall im Nadelholz geben, ist sich Steffen Wolf sicher. Die Forstwirtschaft allgemein finde sich gefangen in einem komplexen Netzwerk eines durch große Schadholzmengen negativ beeinflussten Holzmarktes, niedrigen Holzpreisen und schwierig zu akquirierenden Unternehmern für den Holzabtransport.

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Drohneneinsatz

Als ein Mosaiksteinchen, künftigen durch Borkenkäferbefall hervorgerufenen Holzmengen zuvorzukommen, sieht Steffen Wolf im Gespräch die moderne Technik. Im kommenden Jahr sei der Einsatz einer kamerabestückten Drohne geplant, die in schwierig einsehbaren Beständen des Stadtwaldes einen besseren Überblick über einen Borkenkäferbefall verschaffen könnte.

Dies seien im Kern Waldflächen auf weitgehend ebenem Gelände. Steffen Wolf schätzt nur bestimmte Flächen als sinnvoll für eine Drohnenbefliegung ein – etwa auf der Hochebene bei Glashütte. Auf ebenem Gelände sei es ungleich schwieriger, einen Käferbefall einzelner Bäume vom Boden aus frühzeitig zu entdecken, als etwa in Beständen am Hang. Meist könne man befallene Bäume vom Gegenhang aus recht gut erkennen und Maßnahmen einleiten, den Käferbefallsherd klein zu halten.

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Ein Problem bei einer Befliegung sei allerdings, dass Fichtenkronen sich durchaus noch relativ grün präsentieren können, wenn am Stamm bereits die käferbefallene Rinde beginne abzublättern. Trotz dieser möglichen Schwierigkeiten geht Steffen Wolf von einer Machbarkeit einer Drohnenüberwachung des Käferbefalls im Stadtwald Bonndorf aus. Dies sei allerdings, wie gesagt nur ein Mosaiksteinchen künftigen Forstschutzes. Letztlich gilt es Zukunftsfragen einer Baumartenzusammensetzung zu klären, die langfristig einen Wald in einem sich wohl deutlich ändernden Klima sichert.