Bonndorf Auf 110.000 Euro beläuft sich die Kostenschätzung der Stadt für weitere Investitionen in den ältesten Bonndorfer Kindergarten Martinstraße. Das Gremium gab zu den bereits im kommunalen Haushalt eingestellten 30.000 Euro überplanmäßig weitere 80.000 Euro frei. Im Innenbereich soll eine neue Kindertoilette mit Trennwandkabinen und für das Personal eine Toilette eingerichtet werden. Im Obergeschoss ist eine weitere Personaltoilette geplant. Zudem sollen Fenstertüren und ein Eingangsbereich mit Fluchttürsteuerung eingebaut sowie ein Panikschloss angebracht werden. Linoleum soll den Teppichboden ersetzen. Im Außenbereich ist eine Geländeanpassung vorgesehen.
Man bringe das Gebäude des Kindergartens durch die Sanierung allerdings nicht auf den neuesten pädagogischen Stand, sondern sichere „lediglich mittelfristig den Bestand“, mahnte Mario Isele an. Es sei eine Investition in eine Übergangszeit, bis der Standort aufgegeben werde. Mittelfristig sei in der Kindergartenkonzeption der Stadt vorgesehen, die Kindergärten Flohkiste und Martinstraße zusammenzuführen – also in den nächsten vier bis fünf Jahren, bestätigte Hauptamtsleiter Harald Heini auf Anfrage. Die Konzeption war im September 2024 dem Gemeinderat vorgelegt worden. Denkbar sei ein Neubau auf dem Studerareal oder auch in Form eines Anbaus an die Kindertagesstätte Wunderfitz „auf einem Wiesengrundstück, das der Stadt gehört“. Genaue Planungen für das Studerareal liegen allerdings nicht vor.
Kritische Worte gab es von Stadträtin Martha Weishaar (CDU) zur Investition in einen Standort, an dem der Kindergarten dauerhaft keinen Bestand habe. Viel zu lange sei in dieses Gebäude investiert worden. Dafür insgesamt in den städtischen Bestand zu wenig. Es bedürfe einer professionelleren Planung vom Platzbedarf über den Gebäudebestand bis hin zu Anmeldeformalitäten aller Kindergärten mit einer zentralen Anlaufstelle. Bürgermeister Marlon Jost hielt dieser Kritik die Kindergartenplanung der Verwaltung entgegen, an der sich Ratsentscheidung orientieren könnten.
Matthias Woll (Bürgerliste) erinnerte an den Kindergarten Flohkiste im Meisenweg. „Wir schieben auch dort Investitionen vor uns her.“ Die Kosten liegen wohl bei bis zu 60.000 Euro, schätzt er den finanziellen Bedarf. Johannes Scharf (SPD) sprach von Investitionen, mit „denen wir uns Zeit kaufen, um künftige Strukturen planen zu können“. Andreas Stoll (Freie Wähler) und auch Werner Intlekofer (Grüne) sprachen sich dafür aus, schnell zu handeln. „In der Übergangszeit sollten wir ein Konzept für einen Neubau entwickeln“, regte Andreas Stoll an. Er fragte auch nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung im Bereich des Kindergartens. Dies habe die Stadt bereits beantragt, so Hauptamtsleiter Heini.