Der Zutritt zum Tresorraum einer Bank ist nur einem kleinen Personenkreis gestattet. So verhält es sich auch bei der Sparkasse Bonndorf. Nur vier Mitarbeiter kennen den Zugangscode. Zusätzlich braucht es Chipkarte und Schlüssel. Alleine darf diesen Weg niemand beschreiten, es müssen immer zwei Kollegen sein. Zudem wird per Video überwacht, wer Einlass begehrt. Erst dann ist der Weg zum Tresor frei.

Selbst Sparkassenchef Theo Binninger weiß nicht um das Geheimnis der Zahlen, mit deren sich die Tür zum Tresor öffnen lässt. Der Zugang zum Tresorraum erfolgt über eine weitere Tür. Wobei der Begriff Tür für das 60 Zentimeter dicke Stahlkonstrukt untertrieben wirkt. Die Wände, die den Tresorraum umgeben, seien noch dicker, verrät Theo Binninger. Beim Fototermin blieb der Blick auf einen Herstellerhinweis der Tür ebenso verwehrt wie der Blick auf die dicken Sicherheitsbolzen des Schließmechanismus‘.

Erneut braucht der Sparkassenchef das Wissen seiner Mitarbeiterin und Chipkarte sowie Schlüssel zweier weiterer Kollegen, um in den Tresorraum zu gelangen. Kaum drinnen, wird eine dicke Stahlgittertür verschlossen. Jetzt ist man physisch und psychisch drinnen. Wer dachte, dass im Tresorraum bündelweise Geldscheine oder stapelweise Goldbarren liegen, irrt. Nur größere Mengen von Münzrollen sowie ein Tischchen mit kleinen Edelmetallmengen sind zu sehen.

Wer an Banknoten gelangen möchte, braucht einen von drei weiteren Kennern in der Sparkasse, denen der jeweilige Zugangscode der Geldscheintresore bekannt ist. Diese Türen bleiben für die Besucherin zu. Die Sicherheit des verwahrten Geldes, aber auch die Unversehrtheit der Mitarbeiter haben bei der Sparkasse höchste Priorität. „Alle zwei bis drei Jahre bringen wir die Sicherheitsstandards der Tresorräume auf den neuesten Stand. Die Mitarbeiter werden regelmäßig geschult“, erklärt der Sparkassenchef. Von Tresorräumen spricht er deshalb, weil bei der Neugestaltung der Kundenräume in der Zentrale an der Martinstraße der Tresorraum des sparkasseneigenen Geldes von jenem für Kundenschließfächer getrennt wurde.

Hinzu kommen die Tresorräume in den Filialen mit denselben Sicherheitsvorkehrungen. Dies erwarteten unlautere Gesellen offenbar nicht. Sowohl in der einstigen Stadtfiliale an der Rothausstraße als auch in der Filiale in Ewattingen und zweimal in Eggingen versuchten Bankräuber, Geld zu erbeuten – ohne Erfolg. Wieviel Geld in den Tresoren der Sparkasse schlummert, verrät Theo Binninger nicht. Nur so viel, dass es trotz stark gestiegenem bargeldlosem Zahlungsverkehr im Vergleich zu früheren Jahrzehnten nicht weniger geworden ist. „Bargeld spielt nach wie vor eine große Rolle und bei uns sind alle Bargeldgeschäfte absolut seriös“, sagt der Sparkassenchef.